Sensationelle Entdeckung: Deutscher Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg mit Besatzungsresten aus der Ostsee geborgen – Fundort: Nähe Rügen, 2024.H
Im Sommer 2024 wurde in der Nähe der deutschen Ostseeinsel Rügen eine außergewöhnliche archäologische Bergung durchgeführt, die sofort das Interesse von Historikern und Militärforschern auf sich zog. In einer spektakulären Aktion wurde das Wrack eines deutschen Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg aus dem Meeresboden gehoben – bemerkenswert gut erhalten trotz jahrzehntelanger Korrosion und Meeresströmungen. Die Bergung offenbarte zudem die sterblichen Überreste von Mitgliedern der Besatzung, die seit über 80 Jahren als vermisst galten.

Der Fundort lag rund 3 Kilometer vor der Küste, in einer Tiefe von etwa 18 Metern. Fischer hatten zuvor zufällig Metallteile in ihren Netzen gefunden und die Behörden informiert. Daraufhin wurde eine archäologische Tauchmission gestartet, die schnell bestätigte, dass es sich um ein militärisches Flugzeug handelte – vermutlich ein Heinkel He 111 oder eine Junkers Ju 88, zwei der meistgenutzten Bomber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Die geborgenen Wrackteile erzählen eine Geschichte aus einer längst vergangenen, aber nicht vergessenen Zeit. Teile des Rumpfes waren erstaunlich gut erhalten; das charakteristische Glas der Cockpitkanzel war teilweise noch erkennbar. Besonders bewegend war der Moment, als Taucher die Überreste von zwei Besatzungsmitgliedern im Cockpit fanden – noch immer an ihren Sitzen, als wären sie seit jenem schicksalhaften Tag 1944 nicht fortgegangen.
Laut ersten Untersuchungen der Bundeswehr-Historiker könnte der Bomber im Frühjahr 1944 auf dem Rückflug von einer Mission über der Ostsee abgestürzt sein. Wetterberichte jener Zeit sprechen von dichten Wolken und stürmischen Bedingungen, die für viele Flugzeuge verhängnisvoll wurden. Möglicherweise war die Maschine auch durch feindliches Feuer beschädigt worden.
Neben den Überresten wurden auch persönliche Gegenstände geborgen: eine Taschenuhr, Erkennungsmarken (Dog Tags), ein Kompass, einige Münzen und sogar ein noch lesbares Notizbuch. Diese kleinen Objekte geben dem anonymen Wrack ein menschliches Gesicht. Die Erkennungsmarken werden derzeit von forensischen Experten untersucht, um die Identität der Männer zu bestätigen und – falls möglich – noch lebende Angehörige zu informieren.
Die Bergung selbst stellte die Einsatzkräfte vor erhebliche Herausforderungen. Das Wrack war stark verschlammt und musste vorsichtig gelöst werden, um keine Schäden an der Struktur oder an eventuellen menschlichen Überresten zu verursachen. Mithilfe von Spezialkränen wurde das Flugzeug schließlich an die Oberfläche gehoben – ein atemberaubender Moment, als das rostige, von Algen bedeckte Metall zum ersten Mal seit acht Jahrzehnten wieder das Tageslicht erblickte.
Nach der Hebung wurde der Bomber zu einem Militärmuseum in Peenemünde transportiert, wo er konserviert und restauriert werden soll. Ziel ist es, das Flugzeug später als Teil einer Ausstellung über die Luftschlachten im Ostseeraum zu präsentieren. Der Fund gilt als eine der bedeutendsten Entdeckungen dieser Art in Deutschland in den letzten Jahren.
Für Historiker ist das Wrack ein wertvolles Zeitdokument. Es erlaubt neue Einblicke in die technischen Aspekte der deutschen Luftfahrt jener Zeit, aber auch in das menschliche Schicksal der Besatzungen, die im Krieg ihr Leben verloren. Für viele Beobachter hat der Fund zudem eine tief symbolische Bedeutung – als Mahnmal gegen das Vergessen und als Erinnerung an die zerstörerische Kraft des Krieges.
„Jedes Wrack, das wir bergen, erzählt eine Geschichte“, erklärte einer der beteiligten Archäologen. „Nicht nur über Technik oder Strategie, sondern über Menschen, Träume und Verluste. Diese Männer sind hier geblieben, und heute holen wir sie heim.“
Die Untersuchung des Fundes wird noch Monate dauern. Doch schon jetzt steht fest: Die Entdeckung des Bombers vor Rügen ist nicht nur ein archäologischer Erfolg, sondern auch ein emotionaler Moment deutscher Erinnerungskultur.



