Ludwigshafen-Beben: Wie der Ausschluss eines AfD-Kandidaten zur Wahl-Farce wurde und die Partei zu ungeahnten Höhenflügen verhilft.H
8-10 minutes 10/13/2025
Die politische Landschaft Deutschlands ist derzeit ein bewegtes Terrain, geprägt von Stimmungswechseln, aufkeimendem Protest und einem spürbaren Riss im Vertrauen zwischen Wählern und etablierten Parteien. Ein Ereignis in Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, wirft ein Schlaglicht auf diese Entwicklung und entlarvt, wie weit die Frustration der Bürger bereits fortgeschritten ist. Die jüngste Stichwahl zum Oberbürgermeister endete nicht nur mit einem fragwürdigen Ergebnis, sondern auch mit einem Paukenschlag, der die politische Klasse des Landes zum Nachdenken zwingen sollte. Denn der wahre Sieger dieser Wahl war nicht der offizielle Gewinner, sondern eine Partei, die immer wieder versucht wird auszugrenzen: die Alternative für Deutschland (AfD).
Was war geschehen? In Ludwigshafen sollte ein neuer Oberbürgermeister gewählt werden. Joachim Paul, ein Kandidat der AfD, war eigentlich angetreten, doch er wurde in einer umstrittenen Entscheidung von der Wahl ausgeschlossen. Die Gründe für diesen Ausschluss blieben vage, die Methoden intransparent. Für viele Bürger, aber auch für Beobachter der politischen Szene, glich dieser Vorgang einer tyrannischen Manier, einer unzulässigen Einmischung in den demokratischen Prozess. Man hatte den Eindruck, dass hier versucht wurde, einen missliebigen Konkurrenten kaltzustellen und den Wählern die freie Auswahl zu nehmen. Dieses Vorgehen, das sich wie eine direkte Bevormundung anfühlte, sollte sich als Bumerang erweisen, dessen Wucht nun die etablierten Parteien mit voller Härte trifft.
Die Stichwahl fand statt, doch die Bürger von Ludwigshafen ließen sich nicht alles gefallen. Die Wahlbeteiligung erreichte einen historisch niedrigen Wert von lächerlichen 19,7 Prozent. Dies war kein Zufall, keine Apathie der Bevölkerung, sondern ein klares, unmissverständliches Signal des Protests. Rund 80 Prozent der wahlberechtigten Bürger boykottierten den zweiten Wahlgang schlichtweg. Sie sahen in dieser Wahl keine echte Wahl mehr, sondern eine Farce, eine von den “Altparteien” vordiktierte Entscheidung. Was nützt eine Wahl, wenn die eigene Stimme nicht zählt, wenn ein Kandidat, der eine relevante politische Strömung repräsentiert, einfach ausgeschlossen wird? Diese Frage stellten sich offenbar Hunderttausende in Ludwigshafen und zogen ihre Konsequenzen.
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Der offizielle Sieger, ein Kandidat der CDU, mag zwar die Wahl gewonnen haben, doch seine Legitimität ist in den Augen vieler fragwürdig. Wie kann ein Bürgermeister, der von weniger als einem Fünftel der Bevölkerung gewählt wurde und dessen Wahl von einem breiten Boykott begleitet wurde, beanspruchen, die Stadt und ihre Bürger wirklich zu repräsentieren? Joachim Paul selbst, der ausgeschlossene AfD-Kandidat, formulierte es treffend: Die Bürger hatten keine richtige Wahl, ihnen wurde keine Wahl gegeben. Die Altparteien hatten ein Experiment gewagt, um zu sehen, ob sie Kandidaten in Zukunft einfach ausschließen können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Ludwigshafen hat ihnen eine klare Antwort erteilt: Nein, das ist nicht möglich.
Die Nachbeben dieser “Ludwigshafen-Schande”, wie sie von einigen bereits genannt wird, sind bereits spürbar und reichen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Das Signal der Wähler ist eindeutig: Ein Angriff auf die Demokratie, eine Manipulation des Wahlprozesses, wird nicht akzeptiert. Und die Retourkutsche erfolgte prompt und deutlich sichtbar in den Umfragewerten für die AfD. In Rheinland-Pfalz schießt die AfD regelrecht durch die Decke und etabliert sich als zweitstärkste Kraft mit unglaublichen 23 Prozent. Ein phänomenal gutes Ergebnis für ein westdeutsches Bundesland. Dieser Anstieg, so die Analyse, ist unmittelbar mit den Ereignissen in Ludwigshafen verbunden. Die Wähler sind wütend, sie fühlen sich bevormundet und reagieren mit einem Vertrauensvorschuss für die Partei, die sie als Opfer dieser undemokratischen Machenschaften wahrnehmen.
Selbst in den Reihen der CDU werden die Auswirkungen dieser Entwicklung erkannt. Gordon Schnieder, der CDU-Frontmann in Rheinland-Pfalz, der selbst Ministerpräsident werden möchte, räumte ein, dass der Erfolg der AfD in erster Linie auf die Wut der Wähler zurückzuführen sei, weil in Ludwigshafen “offen gegen die Demokratie agiert” wurde – oder es zumindest so bei den Wählern ankam. Obwohl sich die CDU schwer damit tut, den Ausschluss von Joachim Paul als undemokratisch zu bezeichnen, zeigt dieses Statement, dass intern sehr wohl erkannt wird, dass der Schuss nach hinten losgegangen ist. Wenn man den Menschen verbietet, bei einer Kommunalwahl die AfD zu wählen, dann führt dies dazu, dass sie die Partei bei Landtags- und Bundestagswahlen erst recht wählen. Ein gefährliches Spiel, dessen Konsequenzen die etablierten Parteien nun zu tragen haben.
Die Hoffnung auf eine politische Wende wächst in den Reihen der AfD. Dies wird nicht nur durch die Ereignisse in Ludwigshafen genährt, sondern auch durch weitere Bürgermeisterwahlen, die die Stärke und das Potenzial der Partei unterstreichen. Ein Beispiel hierfür ist die Stichwahl in Eisenhüttenstadt, wo der AfD-Kandidat Mike Depold zwar eine knappe Niederlage hinnehmen musste, aber ein Ergebnis von deutlich über 40 Prozent erreichte. Dies verdeutlicht, dass im ostdeutschen Raum ein erheblicher Teil der Bevölkerung die AfD wählt und dass die Partei auch dort eine ernstzunehmende Kraft darstellt.
Die Besonderheit bei Bürgermeisterwahlen liegt oft darin, dass eine absolute Mehrheit von 50 Prozent erforderlich ist, was für eine Partei, die überall ausgegrenzt wird, schwierig zu erreichen ist. Doch die Analyse zeigt auch hier einen massiven Fortschritt für die AfD. Wenn das “Altparteienkartell” sich zusammenschließt und alle anderen Kandidaten gegen den AfD-Kandidaten unterstützen, und dieser es dennoch schafft, ein Ergebnis von 40 bis 45 Prozent zu erzielen, dann ist das ein Achtungserfolg, der die Konkurrenzfähigkeit der AfD als Einzelpartei gegenüber einem Konglomerat aus anderen Parteien beweist. Das zeigt, dass die AfD an manchen Orten bereits alleine mit allen anderen Parteien konkurrenzfähig ist.
Diese Entwicklungen sind besonders relevant im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen im nächsten Jahr in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In diesen Bundesländern liegt die AfD bereits jetzt kurz vor der 40-Prozent-Marke. Und hier liegt der entscheidende Unterschied: Während bei Bürgermeisterwahlen 50 Prozent benötigt werden, reichen bei Landtagswahlen oft schon 40 bis 43 Prozent für eine absolute Mehrheit. Die Aussicht, dass die AfD in diesen Ländern konkrete Macht erlangen könnte, ist somit nicht mehr nur eine Spekulation, sondern eine realistische Möglichkeit, die durch die aktuellen Ereignisse in Ludwigshafen noch verstärkt wird.
Die Causa Joachim Paul in Ludwigshafen ist dabei noch nicht abgeschlossen. Nun, da die Wahl beendet ist, wird er die Möglichkeit haben, den Vorgang gerichtlich überprüfen zu lassen. Die extrem niedrige Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang wird hierbei ein entscheidendes Argument vor Gericht sein, das die Ungerechtigkeit und undemokratische Beeinflussung der Wahl durch seinen Ausschluss unterstreichen soll. Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichte diese Situation bewerten werden, doch schon jetzt hat der Fall eine Lawine losgetreten, die nicht mehr aufzuhalten ist.
Die AfD sieht in all diesen Entwicklungen die Bestätigung ihres politischen Kurses und einen klaren Auftrag der Wähler. Die Fortschritte sind spürbar, auch wenn der Weg weiterhin hart und lang ist, geprägt von Widerständen und Ausgrenzungsversuchen. Doch die Bewegung für eine Veränderung im Land, so die Überzeugung, ist auf einem guten Weg. Die Wähler in Ludwigshafen haben ein starkes Zeichen gesetzt: Sie wollen eine faire Wahl, sie wollen gehört werden, und sie lassen sich nicht länger vorschreiben, wen sie zu wählen haben. Dieses Signal, verstärkt durch die steigenden Umfragewerte der AfD, könnte ein Vorbote einer tiefgreifenden politischen Transformation in Deutschland sein. Die etablierten Parteien sind gut beraten, diese Zeichen nicht länger zu ignorieren, denn die Frustration der Bürger hat ein neues Level erreicht und sucht sich ihren Weg in die Wahlergebnisse. Die kommenden Wahlen werden zeigen, ob diese “Retourkutsche” der Wähler tatsächlich zu einer politischen Wende führen wird, die die Machtverhältnisse in Deutschland neu ordnet.