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Die gefürchteten Fallschirmjäger: Deutschlands „Grüne Teufel“ im Zweiten Weltkrieg.H
Die Fallschirmjäger, die Luftlandetruppen der Wehrmacht, gelten bis heute als eine der bekanntesten Eliteeinheiten des Zweiten Weltkriegs. Ihr Spitzname „Grüne Teufel“ wurde ihnen von den Alliierten verliehen – ein Ausdruck des Respekts, aber auch der Furcht vor ihrem kompromisslosen Einsatz. Von den frühen Erfolgen bis hin zu den erbitterten Rückzugsgefechten verkörperten sie den Mythos der deutschen Elitekämpfer – und zahlten gleichzeitig einen hohen Preis.
Die Anfänge der Fallschirmjäger reichen in die 1930er Jahre zurück. Inspiriert von sowjetischen und italienischen Experimenten mit Luftlandetruppen begann auch das Deutsche Reich, eigene Einheiten für den schnellen Einsatz aus der Luft aufzubauen. Die Idee war revolutionär: Statt Armeen mühsam vorrücken zu lassen, sollten Soldaten direkt hinter feindlichen Linien abgesetzt werden, um strategische Ziele zu sichern. Damit schufen die Fallschirmjäger eine völlig neue Dimension der Kriegsführung.
Ihre erste große Bewährungsprobe kam im Mai 1940 mit dem Angriff auf das belgische Fort Eben-Emael. Dieses galt als uneinnehmbar – ein gigantisches Betonbollwerk mit modernster Bewaffnung. Doch in einer spektakulären Operation landeten deutsche Fallschirmjäger mit Segelflugzeugen direkt auf dem Fortdach, setzten Hohlladungen ein und überwältigten die Besatzung in weniger als 24 Stunden. Dieser Erfolg machte die Fallschirmjäger weltweit bekannt und festigte ihren Ruf als Schocktruppe.
Noch größer war ihre Rolle bei der Schlacht um Kreta im Mai 1941. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine ganze Insel fast ausschließlich durch Fallschirmjäger erobert. Mehr als 10.000 Soldaten sprangen über Kreta ab, erlitten jedoch verheerende Verluste. Tausende starben bereits beim Absprung oder im direkten Gefecht mit den alliierten Verteidigern. Zwar gelang es den Deutschen, die Insel einzunehmen, doch der Preis war so hoch, dass Hitler persönlich befahl, künftig keine Großoperationen dieser Art mehr durchzuführen. Kreta war somit zugleich der Höhepunkt und das Ende der großen Luftlandeoffensiven.
In den folgenden Kriegsjahren wurden die Fallschirmjäger zunehmend als Elitetruppe am Boden eingesetzt. Sie kämpften in Italien, in der Sowjetunion und an der Westfront. Besonders berüchtigt ist ihr Einsatz beim Kloster Monte Cassino im Jahr 1944. Wochenlang hielten die Fallschirmjäger dort Stellung gegen eine massive Übermacht aus britischen, amerikanischen, französischen und polnischen Truppen. Trotz schwerster Bombardierungen und ununterbrochener Angriffe verteidigten sie das Kloster mit erbittertem Widerstand. Ihre Zähigkeit brachte ihnen selbst von den Gegnern Respekt ein – und der Name „Grüne Teufel“ wurde endgültig zur Legende.
Auch in der Ardennenoffensive im Winter 1944/45 traten Fallschirmjäger auf. Hier sollten sie hinter den amerikanischen Linien operieren, Brücken sichern und Verwirrung stiften. Doch viele der Absetzoperationen misslangen wegen schlechter Wetterbedingungen und Navigationsfehlern. Dennoch kämpften die Einheiten an vorderster Front weiter, bis der Vormarsch der Wehrmacht endgültig zum Erliegen kam.
So beeindruckend ihr militärisches Können auch war – die Geschichte der Fallschirmjäger ist auch ein Spiegel der Tragödie des Krieges. Ihre größten Siege waren stets mit extremen Verlusten verbunden. Von den insgesamt rund 100.000 Soldaten, die während des Krieges als Fallschirmjäger dienten, kehrten viele nicht zurück. Besonders die Einsätze in Kreta und Italien forderten einen hohen Blutzoll.
Nach dem Krieg blieb der Mythos bestehen. In Literatur und Filmen wurden die Fallschirmjäger oft als Elitekämpfer stilisiert, die unabhängig von Ideologie und Regime für militärische Disziplin und Tapferkeit standen. Historiker weisen jedoch darauf hin, dass auch sie Teil des Vernichtungskrieges waren, in den die Wehrmacht insgesamt verwickelt war. Disziplin und Mut dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fallschirmjäger in den Dienst eines verbrecherischen Regimes gestellt waren.
Heute sind die Fallschirmjäger ein Teil der militärhistorischen Erinnerung. In Deutschland selbst gilt ihre Geschichte als Mahnung: Technische Innovation und militärisches Können dürfen niemals von politischen Extremen missbraucht werden. Gleichzeitig bleibt ihr taktisches Vorgehen – insbesondere beim Angriff auf Eben-Emael – ein Studienobjekt in Militärakademien weltweit.
Die „Grünen Teufel“ sind somit ein doppeltes Symbol: für militärische Elite und strategische Innovation, aber auch für die dunklen Seiten eines Krieges, der Millionen Menschen das Leben kostete.