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Spektakulärer Moment 1945: Alliierte filmen deutschen V2-Raketenstart in Cuxhaven .H

Am 10. Oktober 1945, nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ereignete sich an der deutschen Nordseeküste bei Cuxhaven ein außergewöhnlicher Moment. Während alliierte Truppen die ehemaligen Raketen- und Testanlagen inspizierten, wurde eine V2-Rakete gestartet – und genau im Augenblick des Abhebens fotografisch festgehalten.

Die V2 war die erste ballistische Rakete der Welt, entwickelt unter der Leitung von Wernher von Braun. Ursprünglich als „Wunderwaffe“ propagiert, sollte sie den Kriegsverlauf zugunsten Deutschlands wenden. Doch die Realität war eine andere: Mehr als 3.000 V2-Raketen wurden zwischen 1944 und 1945 eingesetzt, vor allem gegen London, Antwerpen und andere europäische Städte. Anstatt eine strategische Wende zu bringen, richteten sie vor allem unter Zivilisten verheerende Schäden an.

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Als der Krieg im Mai 1945 endete, standen die Alliierten vor einer neuen Frage: Was sollte mit den technischen Errungenschaften der deutschen Raketenforschung geschehen? Die V2 war nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Meilenstein der modernen Raumfahrttechnik. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion waren hoch interessiert daran, möglichst viele Informationen, Materialien und Wissenschaftler in ihre Hände zu bekommen.

In Cuxhaven, einem der Orte, an denen die Raketen getestet worden waren, führten alliierte Inspektoren daher im Herbst 1945 mehrere Vorführungen durch. Ziel war es, die Funktionsweise der V2 zu dokumentieren, ihre Reichweite und Zerstörungskraft zu verstehen und gleichzeitig öffentlich zu demonstrieren, dass diese Technologie nun unter alliierter Kontrolle stand.

Der Start am 10. Oktober 1945 war eine dieser Vorführungen. Ein schwer beschädigter, aber noch einsatzfähiger V2-Prototyp wurde vorbereitet und vor Augen der Inspektoren gezündet. Die Fotografen waren bereit – und es gelang, den Moment des Abhebens auf Film festzuhalten. Dieses Bild zeigt nicht nur den technischen Triumph einer Zeit, sondern auch den Übergang von Kriegswaffe zu Forschungsobjekt.

Für viele Historiker gilt Cuxhaven als symbolischer Ort: Hier endete nicht nur ein Kapitel der militärischen Nutzung der Rakete, sondern hier begann auch die Nachkriegsgeschichte der Raumfahrt. Wenige Jahre später arbeiteten ehemalige V2-Ingenieure in den USA an den Raketenprogrammen, die schließlich zur Mondlandung 1969 führten. Andere gingen in die Sowjetunion und legten den Grundstein für die Sputnik-Ära.

Die Aufnahme des Starts im Oktober 1945 erinnert uns heute an die Ambivalenz technischer Fortschritte. Die V2 war auf der einen Seite ein Werkzeug der Zerstörung, entstanden unter unmenschlichen Bedingungen: Zehntausende Zwangsarbeiter starben in den unterirdischen Produktionsstätten wie dem KZ Mittelbau-Dora. Auf der anderen Seite war sie die technische Basis für die friedliche Erforschung des Weltraums.

Wenn wir heute auf das Bild des Raketenstarts in Cuxhaven blicken, sehen wir mehr als nur eine Rauchwolke am Himmel. Wir sehen ein Symbol für die Bruchstelle der Geschichte: das Ende eines zerstörerischen Krieges und den Beginn eines Wettlaufs ins All.


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