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Ostfront im Zweiten Weltkrieg – Ein deutscher Soldat mit MG34 und Panzervernichtungsabzeichen.H
Das Foto zeigt einen Wehrmachtssoldaten an der Ostfront mit einem der bekanntesten und gefürchtetsten Maschinengewehre der Kriegsgeschichte: dem MG34. Auffällig an seiner Uniform ist das Panzervernichtungsabzeichen, eine seltene und ehrenvolle Auszeichnung, die nur an Soldaten verliehen wurde, die im Nahkampf alleine einen feindlichen Panzer zerstörten. Diese Kombination – ein Soldat an der Front, bewaffnet mit dem „Universal-Maschinengewehr“ und ausgezeichnet für außergewöhnlichen Mut – erzählt viel über die Härte, den Kampfgeist, aber auch die Verzweiflung an den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs.
Das Maschinengewehr 34, kurz MG34, wurde Ende der 1920er Jahre entwickelt und ab 1934 bei der Wehrmacht eingeführt. Es gilt als das erste Einheitsmaschinengewehr der Welt, also als eine Waffe, die sowohl als leichtes Maschinengewehr, als schweres Maschinengewehr auf Lafette, in Panzern oder Flugzeugen eingesetzt werden konnte. Diese Vielseitigkeit machte das MG34 zu einem technologischen Meilenstein.
Mit einer theoretischen Feuerrate von bis zu 900 Schuss pro Minute war es der Albtraum feindlicher Infanterie. Das MG34 war luftgekühlt, präzise verarbeitet und extrem zuverlässig – solange es gepflegt wurde. In den Händen erfahrener Schützen konnte es ganze Angriffe zum Stillstand bringen. Kein Wunder, dass alliierte Soldaten es bald den „Hitler’s Buzzsaw“ nannten – das „Hitler-Sägeblatt“ – wegen des markanten, durchdringenden Geräuschs beim Dauerfeuer.
Besonders ins Auge fällt auf dem Foto das Abzeichen am Ärmel des Soldaten: das Panzervernichtungsabzeichen (Panzervernichtungsabzeichen in Silber). Es wurde ab März 1942 eingeführt und ausschließlich an jene Frontkämpfer verliehen, die allein und zu Fuß einen feindlichen Panzer vernichteten – meist mit Panzerfäusten, Haftladungen oder Brandflaschen. Diese Auszeichnung war nicht nur selten, sondern auch lebensgefährlich zu erlangen. Einen Panzer im Nahkampf zu zerstören, bedeutete, sich auf wenige Meter an eine rollende Festung aus Stahl heranzuwagen – ein Unterfangen, das oft tödlich endete.
Das Abzeichen bestand aus einem schwarzen Stoffstreifen mit einem aufgestickten silbernen Panzer, umrahmt von einem silbernen Eichenlaubkranz. Für jede weitere Panzervernichtung erhielt der Soldat ein weiteres Abzeichen. Ein Mann mit diesem Zeichen an der Uniform war also ein Symbol von Tapferkeit, Verzweiflung und nacktem Überlebenswillen zugleich.
Die Ostfront war der grausamste Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkriegs. Millionen von Soldaten kämpften dort unter unmenschlichen Bedingungen: endlose Märsche, bittere Kälte im Winter, sengende Hitze im Sommer, Mangel an Nahrung und ständige Gefahr durch Partisanen oder sowjetische Gegenangriffe. Der Soldat auf dem Foto könnte in einer kurzen Verschnaufpause aufgenommen worden sein – vielleicht zwischen zwei Gefechten, vielleicht in einem Moment der seltenen Ruhe.
Für die Männer war das MG34 nicht nur eine Waffe, sondern ein Stück Überlebensgarantie. Ein eingespieltes MG-Team konnte ganze sowjetische Infanteriewellen zerschlagen und damit den eigenen Abschnitt retten. Doch das bedeutete auch eine enorme Verantwortung: fiel das MG-Team aus, war die Stellung oft verloren.
Das MG34 war zwar berüchtigt für seine Präzision und Feuerrate, aber es hatte auch Schwächen. Es war teuer in der Herstellung und anfällig für Schmutz. In den endlosen Staubfeldern Russlands oder den schlammigen Herbstmonaten konnte es leicht klemmen. Deshalb wurde es ab 1942 zunehmend durch das einfachere und robustere MG42 ersetzt. Dennoch blieb das MG34 bis Kriegsende in vielen Einheiten im Einsatz, besonders in Fahrzeugen und Panzern, da es besser für die Koaxialmontage geeignet war.
Heldenmut oder Verzweiflung?
Der Blick auf den Soldaten mit MG34 und Panzervernichtungsabzeichen wirft eine Frage auf: War es Mut, Pflichtbewusstsein oder bloß nackte Verzweiflung, die ihn zum Handeln trieb? Für die Propaganda war das Abzeichen ein Symbol für heroische Einzeltaten. Doch aus heutiger Sicht zeigt es vor allem die grausame Realität eines Krieges, in dem einzelne Männer mit primitiven Mitteln gegen überlegene Maschinen kämpfen mussten.