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Zerstörung in Berlin: Der zerbombte Bunker der Reichsluftfahrtanstalt, Jüterboger Straße, 1945–1949.H

Der Zweite Weltkrieg hinterließ kaum eine Stadt in Europa so zerstört wie Berlin. Als Herz des Dritten Reiches und strategisch bedeutendes Ziel alliierter Bombenangriffe, wurde die deutsche Hauptstadt ab 1943 systematisch in Schutt und Asche gelegt. Besonders heftig war die letzte Phase des Krieges – die Schlacht um Berlin im April und Mai 1945 – in der die Stadt zum blutigen Brennpunkt des Zusammenbruchs des NS-Regimes wurde.

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Eines der markanten Überbleibsel dieser Zerstörung war der Bunker der Reichsluftfahrtanstalt (RLA) in der Jüterboger Straße. Dieses Gebäude diente der deutschen Luftwaffe als Forschungs- und Verwaltungsstandort. Die ursprüngliche Bildunterschrift „Ruinen in Berlin, Deutschland, 1945“ täuscht fast über die Bedeutung und Funktion des Gebäudes hinweg. Es war nicht nur ein Bunker, sondern Teil eines weitverzweigten Komplexes, in dem entscheidende Entwicklungen für die Luftkriegsführung des Dritten Reiches vorangetrieben wurden.

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Die Reichsluftfahrtanstalt war eine staatliche Einrichtung, die eng mit dem Reichsluftfahrtministerium unter Hermann Göring verbunden war. Sie forschte unter anderem an neuen Flugzeugmodellen, Antriebssystemen und auch an Raketen- und Strahlantrieben. Die Arbeiten, die hier stattfanden, waren teilweise ihrer Zeit voraus, doch sie dienten letztlich einem zerstörerischen Ziel – der Fortführung eines totalen Krieges.

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Im Jahr 1945 war von alledem nicht mehr viel übrig. Alliierte Bomber hatten das Areal mehrfach getroffen. Besonders gegen Ende des Krieges zielten die Angriffe darauf ab, die letzten funktionierenden militärischen Kommandozentralen und Forschungseinrichtungen des Reiches auszuschalten. Der Bunker wurde schließlich gesprengt – vermutlich 1949 – als Teil der Entmilitarisierung Berlins unter sowjetischer Verwaltung.

Das auf dem Foto gezeigte Gebäude ist zu einem Symbol für das Ende der nationalsozialistischen Militärmacht geworden: Dicke Betonwände, zerborstene Deckenplatten, verbogene Stahlträger – alles eingerahmt vom Staub der Nachkriegszeit. Ein Mahnmal der technokratischen Kriegsmaschinerie, die Deutschland und Europa ins Verderben stürzte.

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Aber der Anblick dieser Ruine im Berlin von 1949 erzählt auch eine andere Geschichte: die Geschichte vom Wiederaufbau. Während viele Gebäude noch in Trümmern lagen, begannen die ersten Berliner bereits, das Chaos aufzuräumen. Mit bloßen Händen wurden Ziegel aus Ruinen geborgen, um sie für neue Häuser zu verwenden. Frauen – die sogenannten Trümmerfrauen – leisteten einen Großteil dieser schweren körperlichen Arbeit. Zwischen zerstörten Bunkern und verwüsteten Straßen wuchs langsam neues Leben.

Die Jüterboger Straße selbst war Teil des Berliner Stadtteils Tempelhof-Schöneberg – ein Gebiet, das stark vom Krieg betroffen war. In unmittelbarer Nähe befand sich der Flughafen Tempelhof, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Dritten Reiches und später der Alliierten. In den folgenden Jahren wurde das Areal um die ehemalige Reichsluftfahrtanstalt stückweise wieder urbanisiert.

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Heute erinnert nur noch wenig an den einstigen Bunker. Moderne Gebäude, Verkehrswege und Grünanlagen haben die Trümmer von einst überdeckt. Doch Fotografien wie diese halten die Erinnerung wach. Sie zeigen nicht nur, wie verheerend der Krieg war, sondern auch, welche Rolle Technologie und Wissenschaft in diesem Konflikt spielten – nicht zum Nutzen der Menschheit, sondern als Mittel zur Zerstörung.

Wer durch Berlin geht, sieht heute eine moderne, pulsierende Metropole. Doch unter der Oberfläche verbergen sich zahllose Schichten der Vergangenheit. Manche Bunker wurden erhalten und dienen heute als Museen oder Denkmäler. Andere, wie der in der Jüterboger Straße, sind verschwunden – aber nicht vergessen.

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