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Weidels Generalangriff: AfD fordert Reparatur von Nord Stream, Rückkehr zur Kernkraft und wirft Kanzler Merz totales Versagen vor.H

 


Berlin, Ende Oktober 2025. Die Luft in der Hauptstadt ist kalt, aber die politische Atmosphäre ist eisig. Deutschland wird von einer neuen Regierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) geführt, doch von Aufbruchstimmung keine Spur. Das Land ächzt unter einer historischen Wirtschaftskrise, die Energiepreise explodieren, und der Krieg in der Ukraine schwelt auch nach über drei Jahren weiter. In dieser angespannten Lage tritt die AfD, nun als stärkste Oppositionskraft im Bundestag, vor die Hauptstadtpresse. Es ist eine Abrechnung. Eine Generalabrechnung, angeführt von Alice Weidel, die ein Bild von Deutschland zeichnet, das düsterer nicht sein könnte – und die radikale Forderungen stellt, die einem Tabubruch gleichkommen.

Die Pressekonferenz ist ein zweigeteilter Angriff, der sowohl die Außen- als auch die Innen- und Wirtschaftspolitik der neuen Merz-Regierung ins Visier nimmt. Den Auftakt macht die AfD-Führung mit einem Paukenschlag zur Ukraine-Politik. Während Kanzler Merz die “Einigkeit mit anderen europäischen Staatschefs” demonstriere, sei dies eine trügerische Einigkeit. “Einigkeit ist gut, aber es muss Einigkeit im Frieden sein”, so der Sprecher. Die Friedensverhandlungen, die diese Woche in Istanbul beginnen sollen, werden von der AfD als Farce entlarvt, solange die EU, allen voran Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, weiter auf Eskalation und Sanktionen setze.

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Der schärfste Pfeil trifft Kanzler Merz persönlich. Dessen “Ultimatum” an Russland für eine Waffenruhe sei kläglich gescheitert. “Wenn Merz Ultimaten stellt, überschätzt er aber auch vor allem seine eigene Rolle in der Weltpolitik”. Die AfD stellt die deutsche Außenpolitik an den Pranger: Anstatt wie die Türkei neutrale Vermittlung zu betreiben und die “eigenen Interessen” zu vertreten, mache sich Berlin zum Erfüllungsgehilfen einer Eskalationsspirale.

Dann folgt die Forderung, die im politischen Berlin wie eine Bombe einschlägt: Die AfD verlangt nicht nur den sofortigen Stopp aller deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine, sondern auch die “Reparatur und die Inbetriebnahme von Nord Stream”. Diese Forderung wird gekoppelt an die unmissverständliche Mahnung, dass die Aufklärung des Anschlags auf die Pipelines weiterhin eine strategische Notwendigkeit sei. Die Partei wirft der EU eine Politik der “politischen Unmündigkeit” vor. Es sei absurd, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen, während gleichzeitig “US-Investoren bereits nachdenken, Deutschland durch Nord Stream 2 Gas zu liefern”. Die Konsequenz für die AfD ist klar: Deutschland muss zur “echten Energiesouveränität” zurückkehren und den Gasimport aus Russland wieder aufnehmen.

Nach diesem außenpolitischen Knalleffekt betritt Alice Weidel die Bühne und richtet den Fokus auf das, was sie als das innere Siechtum Deutschlands bezeichnet: die Wirtschaft. Ihr Ton ist schneidend, ihre Zahlen sind apokalyptisch. “Die deutsche Wirtschaft wartet dringend auf Impulse”, beginnt sie, “und diese Impulse kommen von der neuen Bundesregierung eben nicht”. Die Regierung sei “viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt”.

Weidel zeichnet das Bild einer Nation im freien Fall. Sie spricht von einem “Rekordhoch, einem 20-Jahres-Hoch von Firmenpleiten und von Arbeitsplatzverlusten”. Sie nennt prominente Beispiele: Traditionsunternehmen wie Bosch und der Hochtechnologiekonzern Trumpf würden massenhaft Arbeitsplätze abbauen und ihre Produktion “Standorte ins Ausland” verlagern. Der dramatischste Indikator sei jedoch die deutsche Industrieproduktion: “Diese Industrieproduktion ist so niedrig [wie] 2006. Und das sind Zahlen, die Bände sprechen”.

Woher kommt dieser Absturz? Für Weidel ist die Ursache klar: “die fehlende Wettbewerbsfähigkeit”. Schuld seien “überbordende Bürokratie” und “plansozialistische Eingriffe”, vor allem aber “die viel zu hohen Energiekosten in Deutschland”. Im globalen Wettbewerb, so Weidel, sei der deutsche Industriestrompreis “selbst bei voller Subventionierung noch mehr als doppelt so hoch wie in den USA, China oder Kanada”. Sie bezeichnet dies als “Killer für den deutschen Wirtschaftsstandort”.

Doch nicht nur die Industrie leide. Die Bürger würden regelrecht “geschröpft”. Sie verweist auf eine tagesaktuelle Meldung über eine “Steigerung von Heizkosten von 30 Prozent”. Und die Regierung? “Nichts wird getan. Ganz im Gegenteil: Das Ganze wird noch über eine Erhöhung der CO2-Steuer weiter angeheizt”.

Den Kern ihrer Kritik macht Weidel an der Energie- und Klimapolitik fest, die sie als “Klimawahn” und “grüne Politik” geißelt – eine Politik, die unter Kanzler Merz offenbar nahtlos fortgesetzt werde. Der Plan der neuen Regierung, die “Klimaneutralität bis 2045 ins deutsche Grundgesetz eintragen zu lassen”, sei der Gipfel dieser ideologiegetriebenen Zerstörung. “Man kann einen Industriestaat nicht mit Flatterstrom betreiben”, warnt Weidel. Sie verweist auf den Blackout in Spanien und Portugal, der nicht durch “böse Mächte”, sondern durch eine Überproduktion von Solarstrom verursacht worden sei. Die sogenannte Energiewende sei nichts weiter als ein “Billionengrab”.

Alice Weidel - Ein Porträt

Weidels Wut richtet sich auch gegen die neue, hypothetische Wirtschaftsministerin Reiche, die ihren Vorgänger Habeck “über den großen Klee gelobt” habe und “offensichtlich genauso wenig Ahnung von Wirtschaft und Energie hat wie ihr Vorgänger”. Der Plan von Ministerin Reiche, neue Gaskraftwerke für 20 Gigawatt zu bauen, sei “besonders grotesk”. “Während man den Bürgern die Gasheizung aus der eigenen Wohnung, aus dem Haus rausreißen will und der Wärmepumpenzwang weiter bestehen bleibt”, frage sie sich, woher das Gas überhaupt kommen solle. Aus “amerikanischem Flüssiggas”, das “12-mal so teuer ist wie die ursprüngliche Versorgung”?

Die Alternative, die Weidel und die AfD präsentieren, ist ein radikaler Kurswechsel, eine Rückkehr zur “Vernunft”. Die Forderungen sind fundamental: “Abschaffung der CO2-Besteuerung, der Abschaffung von jeglicher Energiebesteuerung”. Und vor allem: “Wir müssen zurück zur Kernkraft, die im Übrigen CO2-neutral ist”. Weidel spottet, dass “um uns herum weltweit neue moderne Kernkraftwerke gebaut” würden, während Deutschland “zurück zu Lastenfahrrädern” gehe.

Die Pressekonferenz offenbart auch, wie fundamental der Kampf zwischen der neuen Regierung und der größten Oppositionspartei bereits ist. Auf die Frage nach den Ausschussvorsitzen im Bundestag macht Weidel eine klare Kampfansage. “Der größten Oppositionsfraktion steht der Haushaltsausschussvorsitz zu, und den werden wir auch beanspruchen”. Sie provoziert mit der Aussage, dass “im Übrigen auch nur in der AfD-Bundestagsfraktion haushaltische, akademische und berufliche Kompetenz vorhanden ist”.

Gleichzeitig erhebt sie schwere Vorwürfe gegen das “System” Merz. Sie wirft der Vorgängerregierung (der Ampel) vor, den “Verfassungsschutz von einer abgewählten SPD-Innenministerin in Stellung gebracht” zu haben. Daraus wolle man nun “rein politisch motiviert” ableiten, “dass man der größten Oppositionskraft […] sämtliche Ausschussvorsitze vorenthalten will”. Auch das Amt des Bundestagsvizepräsidenten werde der AfD weiterhin verwehrt. Es ist ein frontaler Angriff auf die Legitimität der politischen Institutionen.

Alice Weidel wird die Kanzler-Kandidatin von der AfD

Ihre Verachtung für die neue Regierungsmannschaft macht sie mit einem persönlichen Angriff auf den (hypothetischen) neuen Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) deutlich: Es sei ein “Treppenwitz” und “extrem lustig”, dass “jemand, der vorher nie gearbeitet hat, wie ein Lars Klingbeil, Finanzminister wird, obwohl er überhaupt gar keine Ahnung davon hat”.

Zum Abschluss, zurück zur Ukraine-Frage, zementiert Weidel die außenpolitische Position ihrer Partei. Sie bezeichnet die Reise von Kanzler Merz und anderen europäischen Führern nach Kiew als “kontraproduktiv”. Die Kernaussage, die als Warnung an die deutsche Regierung zu verstehen ist, lautet: “Sie werden von einem ausgehen können, dass keine vernünftigen Friedensverhandlungen werden stattfinden können, wenn die Sicherheitsinteressen Russlands nicht endlich berücksichtigt werden”.

Die Pressekonferenz endet mit einer düsteren Bilanz Weidels: “Europa hat das Zepter des Handelns abgegeben, und die europäische Führung nimmt niemand mehr ernst”. Weder die USA noch die Russen. Die Botschaft der AfD ist klar: Deutschland und Europa haben sich selbstverschuldet ins Abseits manövriert, indem sie die Realpolitik und die eigenen Interessen – allen voran die Energiesicherheit – einer “grünen Ideologie” und einer Politik der “Symbolik” geopfert haben. Der politische Winter 2025 hat gerade erst begonnen.

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