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Warum deutsche Panzer das MG 34 anstelle des MG 42 verwendeten .H

 


Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte die deutsche Armee ständig neue und tödlichere Waffen für ihre Soldaten an der West- und Ostfront. Ein immer wiederkehrendes Problem war die Komplexität und die daraus resultierenden geringen Toleranzen ihrer Ausrüstung aus der Anfangsphase des Krieges. Kurz gesagt: Die Deutschen konstruierten ihre Waffen zu hoch, was ihre Produktion, Wartung und den Einsatz unter widrigen Kampfbedingungen erschwerte. Ein Paradebeispiel für dieses Problem ist das MG 34.

Das MG 34 wurde 1934 eingeführt (daher der Name) und 1936 in Dienst gestellt. Es gilt allgemein als das erste Mehrzweck-Maschinengewehr der Welt. Mit seiner Gewehrpatrone mit voller Leistung konnte das Gewehr als leichtes oder mittleres Maschinengewehr für Infanterieeinheiten, als Flugabwehrgeschütz oder als Sekundärgeschütz für Panzerfahrzeuge eingesetzt werden. Es war leicht genug, um von einer Person getragen zu werden, und hatte eine Feuerrate, die zum Zeitpunkt seiner Einführung unübertroffen war.

Eine Panzer III-Besatzung führt Wartungsarbeiten an ihren Waffen durch, darunter ein MG 34, das auf dem Turm ruht (Public Domain)
Eine Panzer III-Besatzung führt Wartungsarbeiten an ihren Waffen durch, darunter ein MG 34, das auf dem Turm ruht (Public Domain)

Die meisten deutschen Panzer waren mit dem MG 34 Panzerlauf ausgestattet. Das Panzerlauf-System hatte keinen Schaft und konnte innen in der Wanne, koaxial im Turm oder außen auf dem Turm montiert werden. Wie bereits erwähnt, erforderte das MG 34 jedoch Präzisionsbearbeitung und war bei Schlamm, Schnee, Staub und Feuchtigkeit unzuverlässig. Mit zunehmender Kriegsintensität benötigte die deutsche Armee einen Ersatz, der einfacher zu bauen war und im Einsatz zuverlässiger funktionierte.

Das 1942 entwickelte und in Dienst gestellte MG 42 mit seinen gestanzten Metallteilen war günstiger, einfacher zu produzieren, zuverlässiger, benutzerfreundlicher und vermutlich tödlicher als das MG 34. Die neue Waffe bot eine um fast 100 % erhöhte Reichweite von 2000 Metern und eine um 50 % erhöhte Feuerrate von 1500 Schuss pro Minute. Aus diesem Grund erhielt das MG 42 von den alliierten Truppen den Spitznamen „Hitlers Kreissäge“, da sie den unverwechselbaren Klang der Waffe erkannten und fürchteten.

Warum wurde das MG 42 dann nicht in deutschen Panzerfahrzeugen eingesetzt, wenn es so viele Verbesserungen gegenüber dem MG 34 aufwies? Kurz gesagt: Wissenschaft. Wenn ein Geschoss durch einen Lauf geschossen wird, erhitzen sich Reibung und brennendes Treibmittel. Bei einem MG 34, das 1000 Schuss pro Minute abfeuert, erhitzt sich der Lauf unter Dauerfeuer relativ schnell. Wird der Lauf zu heiß, öffnet sich die Schussgruppe und die Präzision des Geschützes verschlechtert sich. Darüber hinaus kann eine anhaltende Belastung des Laufs zu dessen Totalausfall führen. Aus diesen Gründen verfügen Maschinengewehre wie das MG 34 in der Regel über einen schnell austauschbaren Lauf.

Das MG 42 war dem MG 34 als Infanteriewaffe überlegen (Public Domain)
Das MG 42 war dem MG 34 als Infanteriewaffe überlegen (Public Domain)

Beim MG 34 wird der Lauf durch Drehen des Gehäuses gegen den Uhrzeigersinn aus der Laufabdeckung herausgewechselt. Anschließend kann der alte Lauf entfernt und ein neuer eingesetzt werden. Das Gehäuse wird im Uhrzeigersinn zurückgedreht, und der Schütze kann weiterfeuern. Obwohl diese Konstruktion völlig ausreichend ist, ist der Laufwechsel beim MG 42 noch einfacher. Beim MG 42 springt der Lauf rechts aus der Waffe heraus. Der alte Lauf wird gegen einen neuen ausgetauscht, und der Schütze rastet ihn anschließend einfach wieder in der Linie mit dem Gehäuse ein. Dies war jedoch mit den bestehenden deutschen Panzerkonstruktionen schlicht nicht kompatibel.

In einem Panzer kann ein Schütze das Gehäuse des MG 34 einfach drehen und den Lauf austauschen, wenn er zu heiß wird. Da der Rest des Geschützes jedoch in der Wanne oder im Turm montiert ist, würde der seitliche Laufwechsel des MG 42 nicht funktionieren. Die Halterungskonstruktionen müssten komplett überarbeitet werden, um dies zu ermöglichen. Außerdem sind die Bedingungen im Inneren eines Panzers weitaus weniger widrig als ein schlammiger Schützengraben an der Westfront oder ein verschneiter Schützengraben an der Ostfront. Daher waren die höheren Toleranzen des MG 42 nicht notwendig. In Fällen, in denen ein Maschinengewehr außerhalb eines Fahrzeugs montiert war, beispielsweise auf einem Turm oder auf einer offenen Selbstfahrlafette, setzten die Deutschen dennoch das MG 34 ein, um die Ersatzteillogistik und Waffenwartung zu rationalisieren.

Ein ungarischer Tiger-Panzer mit einem am Rumpf montierten MG 34 Panzerlauf (Public Domain)
Ein ungarischer Tiger-Panzer mit einem am Rumpf montierten MG 34 Panzerlauf (Public Domain)

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sowohl das Standard-MG 34 als auch seine Panzerlauf-Versionen noch von der deutschen Armee produziert und eingesetzt. Nach dem Krieg entwickelte Deutschland aus dem MG 42 das Mehrzweck-Maschinengewehr  MG 3. Auch neue Panzerfahrzeuge wurden mit Blick auf die Integration des neuen Gewehrs konzipiert. Die USA integrierten Designelemente des MG 42 in das M60-Maschinengewehr, das bis heute in begrenzten Varianten bei Spezialeinheiten zum Einsatz kommt.

Beitragsbild: Bundesarchiv

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