Am 16. April 1945, nur wenige Tage nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch US-amerikanische Truppen, entstanden erschütternde Aufnahmen, die bis heute als bleibende Mahnung dienen. Eine dieser Aufnahmen zeigt überfüllte Holzpritschen – drei, vier, manchmal fünf Männer, eingezwängt auf einer Fläche, die kaum einem Einzelnen Platz bieten würde.
Diese Szene ist kein Einzelfall, sondern beispielhaft für den Alltag hunderttausender Häftlinge in den Lagern des NS-Regimes. Hunger, Krankheit, Gewalt und völlige Entmenschlichung bestimmten das tägliche Überleben – sofern man überhaupt überlebte.
Das Konzentrationslager Buchenwald wurde 1937 auf dem Ettersberg nahe Weimar errichtet. Es war eines der größten Lager auf deutschem Boden und diente zunächst zur Internierung politischer Gegner, später auch von Juden, Roma, Sinti, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und vielen weiteren Gruppen, die das NS-Regime als „unerwünscht“ betrachtete.
Bis zu seiner Befreiung im April 1945 waren über 250.000 Menschen aus ganz Europa dort inhaftiert – mindestens 56.000 von ihnen überlebten nicht.