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Schlacht von Amiens, 8. August 1918 – Deutsche Kriegsgefangene in Maricourt-l’Abbé.H
Die Schlacht von Amiens, die am 8. August 1918 begann, gilt heute als einer der entscheidenden Wendepunkte des Ersten Weltkriegs. Während die Fronten über Jahre hinweg festgefahren waren und Soldaten beider Seiten in Schützengräben unter unvorstellbaren Bedingungen ausharrten, sollte dieser Tag zeigen, dass sich der Kriegsverlauf dramatisch ändern konnte. Die Alliierten starteten eine groß angelegte Offensive, die später den Beginn der sogenannten Hunderttageoffensive markierte – der Phase, die schließlich zum Ende des Krieges führte.

Inmitten dieses Geschehens steht ein Bild, das auf den ersten Blick ruhig erscheint, aber eine Geschichte von Erschöpfung, Wandel und menschlichem Schicksal erzählt: deutsche Soldaten, gefangen genommen bei Maricourt-l’Abbé. Sie waren keine Sieger, aber auch keine Schuldigen in einem persönlichen Sinne – sie waren vor allem Menschen, gefangen in den Strukturen und Entscheidungen einer Zeit, die größer war als sie selbst.
Seit 1914 hatten beide Seiten enorme Verluste erlitten. Die Schlachtfelder Frankreichs waren von Granattrichtern übersät, Wälder und Dörfer lagen in Trümmern. Soldaten lebten zwischen Schlamm, Regen, Läusen und ständiger Gefahr. Viele hatten den Glauben an ein schnelles Kriegsende längst verloren. Die Schlacht von Amiens kam zu einem Moment, in dem Müdigkeit und Erschöpfung auf beiden Seiten übermächtig waren.
Doch die Alliierten hatten sich vorbereitet. Neue Taktiken kamen zum Einsatz, darunter koordinierte Angriffe von Infanterie, Artillerie, Luftstreitkräften und erstmals in großem Umfang Panzern.
Die Deutschen waren überrascht – und konnten vielerorts nicht standhalten.
Die deutschen Soldaten, die an diesem Tag in Maricourt-l’Abbé gefangen genommen wurden, waren oft sehr jung. Viele hatten zuvor in den Schützengräben monatelang kaum Ruhe gekannt. Für sie war der Moment der Gefangennahme nicht einfach Niederlage – sondern ein Bruch in ihrem Leben.
Einige verspürten Erleichterung, weil der Kampf für sie vorbei war.
Andere hatten Angst vor dem Unbekannten.
Wieder andere dachten an ihre Familien, die vielleicht nie erfahren würden, wo sie waren.
Die Bilder, die aus dieser Zeit überliefert sind, zeigen keine Heldenposen. Sie zeigen Gesichter voller Müdigkeit, Schmutz und Nachdenklichkeit.
Und genau deshalb sind sie so wertvoll.
Sie erinnern uns daran, dass in jedem Krieg Menschen auf beiden Seiten leiden.
Das kleine französische Dorf, in dem diese Gefangennahmen stattfanden, war einst ein ruhiger Ort – mit Bauernhöfen, kleinen Straßen und einer Kirche, wie sie in vielen Ortschaften Nordfrankreichs zu finden war. Doch während des Krieges wurde es zu einem Übergangspunkt für Truppen, Verpflegung und Verwundete.
Als die Gefangenen dort vorbeigeführt wurden, war das Dorf teilweise zerstört. Häuser standen leer, Fenster waren eingeschlagen, Felder waren verwüstet.
Die Landschaft selbst war zu einem stillen Zeugen des Krieges geworden.
Einige Berichte erzählen, dass Bewohner des Dorfes und selbst gegnerische Soldaten vereinzelt Momente des Mitgefühls zeigten:
ein Becher Wasser, ein Stück Brot, ein kurzer Blick, der sagte:
Wir sind alle Menschen.
Diese kleinen Gesten spielten keine Rolle in der offiziellen Geschichtsschreibung.
Aber für diejenigen, die sie erlebten, waren sie unvergesslich.
Die Schlacht von Amiens wird oft in Zahlen beschrieben:
Verluste, Frontverschiebungen, Militärpläne.
Doch die Realität von Geschichte liegt nicht nur in Strategien, sondern in Gesichtern.
Das Bild der gefangenen Soldaten in Maricourt-l’Abbé erinnert uns daran, dass jeder Krieg aus endlosen individuellen Geschichten besteht:
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Geschichten von jungen Männern, die ihre Heimat verlassen hatten, ohne zu wissen, ob sie zurückkehren würden.
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Geschichten von Menschen, die versuchten, in einer Welt des Chaos etwas Menschliches zu bewahren.
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Geschichten von Momenten, die weder Sieg noch Niederlage bedeuten, sondern einfach Leben.






