Schachmatt in Paris: Wie China Deutschland mit einem brillanten Trick im Klimaabkommen überlistet hat – und Merz jetzt die Rechnung zahlt .H
Ein sanftes Grüßen an die Freunde des kritischen Denkens. Es ist ein Wahnsinn, der sich in diesen Tagen auf der Weltbühne abspielt, ein Schauspiel von solcher Tragweite, dass es einem den Atem verschlägt. Kaum hat die neueste Klimakonferenz ihre Pforten geöffnet, wird eines überdeutlich: Deutschland, und allen voran sein Kanzler Friedrich Merz, wurde vorgeführt. Man hat uns nicht nur über den Tisch gezogen, man hat uns strategisch ausgeblutet, und das mit unserer eigenen, bereitwilligen Zustimmung.
Um das ganze Ausmaß dieses diplomatischen und ökonomischen Desasters zu begreifen, müssen wir uns einige unbequeme Fakten vor Augen führen, Fakten, die in der täglichen Berichterstattung gerne unter den Teppich gekehrt werden.

Wussten Sie, dass die gesamte Europäische Union, dieser riesige Wirtschaftsblock, von dem wir ein Teil sind, nur für etwa 6 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist? Sechs Prozent. Während wir in Deutschland über das Verbot von Plastikstrohhalmen debattieren und uns mit fest angeklebten Deckeln an Colflaschen herumärgern, verpufft der Großteil der globalen Emissionen in völlig anderen Regionen der Welt.
Wussten Sie auch, dass selbst die Einsparungen, die wir hier mühsam im europäischen Zertifikatehandel erzielen, an anderer Stelle schlichtweg kompensiert werden? Und wussten Sie, dass nur noch 14 Prozent der globalen Emissionen in Ländern stattfinden, die sich überhaupt noch an das Pariser Abkommen gebunden fühlen?
Hier offenbart sich der Kern des Problems. Es ist ein genialer, ein geradezu meisterhafter strategischer Zug, den China nach dem Vorbild von Sunzus “Kunst des Krieges” vollzogen hat. Die Volksrepublik hat das Pariser Abkommen damals nur aus einem einzigen Grund mitunterzeichnet: Weil sie penibel darauf gepocht hat, dass eine entscheidende Klausel in das Vertragswerk aufgenommen wird. Eine Klausel, die festschreibt, dass sich Industrienationen wie Deutschland zu weitaus mehr verpflichten müssen als sogenannte “Entwicklungsländer” – wie China.
Damals, auf dem Höhepunkt der Verhandlungen, war dies der Preis für Chinas Unterschrift. Die deutsche und die europäische Delegation, berauscht von der historischen Gelegenheit, posierten für die Pressefotos. Sie verkauften es ihren Wählern als gigantischen Erfolg: “Wir haben alle mit ins Boot geholt! Wir retten jetzt alle zusammen das Klima!” Die Realität ist: Sie haben sich nach Strich und Faden veräppeln lassen.
Spulen wir vor in die Gegenwart. Das, was damals ein cleverer Verhandlungstrick war, entfaltet heute seine volle, zerstörerische Wirkung. China, das Land, das damals als “armes Schwellenland” auftrat, das sich noch im Kampf gegen die Armut befände, hat ein Wirtschaftswachstum hingelegt, von dem Deutschland nur träumen kann.
Der absolute Wahnsinn aber ist: China, das einen zwanzigfach höheren absoluten CO2-Verbrauch als Deutschland hat, hat die Bundesrepublik mittlerweile nicht nur dort, sondern auch beim Pro-Kopf-Ausstoß überholt. Ja, Sie haben richtig gelesen: Statistisch gesehen stößt jeder einzelne Chinese heute mehr CO2 aus als jeder einzelne Deutsche.

Und trotzdem, dank dieses genialen Schachzugs im Pariser Abkommen, muss China von all den Milliardenzahlungen, die nun aus der EU und vor allem aus Deutschland in Klimafonds für “ärmere Länder” fließen, nicht einen einzigen Cent beisteuern. Es ist die perfekte strategische Planung. China wusste damals: “Wir tun so, als würden wir mitmachen, wir sichern uns den Status als Entwicklungsland, und am Ende zahlt der Westen – vor allem die dummen Deutschen – die ganze Rechnung.”
Während wir also unsere Industrie mit der “dümmsten Energiepolitik der Welt”, wie es das “Wall Street Journal” treffend nannte, abwürgen und das niedrigste Wirtschaftswachstum aller OECD-Länder aufweisen, werden wir von genau den Nationen gnadenlos überholt, die nicht nur mehr pro Kopf ausstoßen, sondern bald auch mehr pro Kopf verdienen, mehr reisen, mehr konsumieren und, ja, auch mehr pro Kopf über uns lachen werden. Und wir zahlen für dieses Privileg auch noch extra drauf.
Diese ganze Farce wird von einem exzellenten Artikel von Axel Bojanowski in “Die Welt” detailliert zusammengefasst. Er zeigt auf, dass selbst die Länder, die theoretisch noch im Abkommen sind, sich de facto längst davon verabschiedet haben – mit Ausnahme einiger EU-Länder und des Musterschülers Deutschland, der wieder einmal voranpreschen will, um es der ganzen Welt zu zeigen.
Schauen wir uns um: In Kanada verkündet der neue Premierminister, man werde jetzt zur “Energy Superpower” und Erdgas fracken, “bis der Teufel kommt”. Donald Trump ist aus dem Abkommen ohnehin ausgestiegen. Und jetzt zeigt sich sogar die “Rendite” des Brexits für Großbritannien. Deren zuständige Ministerin Kemi Badenoch sagte klipp und klar: “Wenn wir vor die Wahl gestellt werden, das Klimaziel zu erreichen und zu viel zu bezahlen, oder es zu verfehlen und die Kosten niedrig zu halten, dann werden wir es verfehlen.”
Großbritannien ist raus. Australien hat den “Höhepunkt der Klimapolitik überschritten”. Selbst in Japan werden Kohlekraftwerke bis 2030 als “systemrelevant” eingestuft. Nur Deutschland macht weiter.
Und jetzt kommt Friedrich Merz. Auf dem aktuellen Klimagipfel stünde es ihm zu, endlich strategischen Weitblick zu beweisen. Er müsste dort auf den Tisch hauen und sagen: “Moment mal, Leute! Wir können nicht unsere gesamte deutsche Industriepolitik für die Welt opfern und alles für euch bezahlen. Wir haben in der Vergangenheit am meisten bezahlt, jetzt müssen wir auch mal an uns denken.”
Aber was macht Merz? Er macht genau das Gegenteil. Er spielt das Spiel weiter. Er sagt direkt die nächsten Hunderte Millionen für irgendeinen Tropenfond zu. Es ist derselbe Wahnsinn, der uns dazu bringt, 44 Millionen Euro für Radwege in Peru bereitzustellen, während im eigenen Land die Infrastruktur zerfällt.

Dieser blinde Gehorsam gegenüber einer selbstzerstörerischen Ideologie ist nicht nur dumm, er wird auch gefährlich. Der Artikel in “Die Welt” fasst es treffend zusammen: Das deutsche Klimaschutzgesetz, vom Bundesverfassungsgericht zementiert, scheint ein “Drehbuch für eine ökonomische Katastrophe” zu sein. Es erlaubt Deutschland nur noch ein winziges Restbudget von 6,7 Gigatonnen CO2, das Anfang der 2030er Jahre aufgebraucht sein dürfte.
Und dann? Dann drohen laut Gesetz Strafen, Stilllegungen und massive Freiheitsbeschränkungen, um die Klimaziele doch noch irgendwie einzuhalten. Ab 2030 wird es richtig ungemütlich in Deutschland. Das “CO2-Budget für Bürger” ist bereits in Vorbereitung, und mit Aktivisten, die nun im Verfassungsgericht sitzen und offen dazu raten, Banken zu verklagen, wird das Unheil seinen Lauf nehmen.
Wir erleben die strategische Demütigung einer ganzen Nation, die sich freiwillig in die Rolle des globalen Zahlmeisters hat drängen lassen, während die wahren Profiteure dieses Systems – allen voran China – uns lachend überholen und uns dabei zusehen, wie wir unsere eigene Wirtschaftskraft demontieren. Es ist ein Wahnsinn, der sofort gestoppt werden muss. Doch auf diesem Klimagipfel sieht es so aus, als würde Friedrich Merz stattdessen bereitwillig den nächsten Nagel in den Sarg der deutschen Industrie schlagen.



