Stalingrad – ein Name, der in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs für einen Wendepunkt steht, für unvorstellbares Leid, für den Zusammenbruch von Illusionen und für das Ende des Mythos der Unbesiegbarkeit.
Im Winter 1942/43 wurde die Stadt am Ufer der Wolga zum Schauplatz einer der brutalsten Schlachten der modernen Geschichte. Hunderttausende Soldaten der Wehrmacht und der Roten Armee kämpften erbittert um jeden Straßenzug, jedes Haus, jedes Stockwerk. Und mittendrin: Zivilisten, die kaum noch als Menschen behandelt wurden.
Die Temperaturen sanken auf bis zu minus 30 Grad Celsius. In zerschossenen Häusern, zwischen Trümmern und Leichen, suchten die Soldaten Schutz – ohne ausreichende Kleidung, ohne Nahrung, ohne Hoffnung. In den Gesichtern auf den Bildern aus dieser Zeit erkennt man nicht nur Erschöpfung, sondern eine tiefe Leere. Die Hölle hatte keinen Feuersee – sie war weiß, kalt und lautlos.
Ein junger Soldat mit eingefrorenem Bart, der seinen Kameraden stumm ansieht. Eine Mutter, die ihr totes Kind in einer Decke hält. Ein sowjetischer Scharfschütze, versteckt hinter einem Mauerloch. Und endlose Reihen gefangener, abgemagerter deutscher Soldaten, nach der Kapitulation.
Diese Fotos erzählen Geschichten, die in keinem Geschichtsbuch vollständig wiedergegeben werden können. Sie sind stumme Zeugen einer Schlacht, in der die Menschlichkeit fast vollkommen erloschen ist.