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Hinweis zum Inhalt: Dieser Beitrag enthält historische Informationen uber Gewaltverbrechen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Er dient ausschließlich Bildungs- und Erinnerungszwecken und soll weder Hass noch politische Ideologien fördern.
Im Jahr 1941, während des Zweiten Weltkriegs, ereigneten sich in der Nähe von Skede – einem Kustengebiet nördlich der Stadt Liepaja in Lettland – schwere Verbrechen gegen die judische Bevölkerung. Diese Verbrechen waren Teil der systematischen Verfolgung durch das NS-Regime.
Zwischen Juli und Dezember 1941 wurden tausende judische Männer, Frauen und Kinder verhaftet und an abgelegene Orte gebracht. Vom 15. bis 17. Dezember fand eine groß angelegte Aktion statt, bei der ein großer Teil der judischen Gemeinde von Liepaja ums Leben kam.
Die Operation wurde im Voraus organisiert und unter Beteiligung deutscher und lettischer Einheiten durchgefuhrt. Die Verhaftungen begannen auf Grundlage von Ankundigungen in lokalen Zeitungen, die judische Menschen aufforderten, ihre Wohnorte nicht zu verlassen. Die Opfer wurden anschließend gesammelt, isoliert und später an die Kuste transportiert, wo die Exekutionen durchgefuhrt wurden.
Ein judischer Elektriker namens David Zivcon, der im Hauptquartier des Sicherheitsdienstes (SD) in Liepaja arbeitete, entdeckte später Fotografien der Geschehnisse. Er konnte sie heimlich kopieren und verstecken. Nach dem Krieg ubergab er diese Beweise sowjetischen Behörden. Die Fotos dienten später als Beweismittel in den Nurnberger Prozessen gegen NS-Kriegsverbrecher.
Erinnerung und Verantwortung
Das Massaker von Skede steht symbolisch fur das unsägliche Leid, das durch Intoleranz, Rassismus und politische Radikalisierung verursacht wurde. Die Erinnerung an solche Ereignisse mahnt uns, fur Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit einzutreten – damals, heute und in Zukunft.
ach seiner Befreiung nahm er die Fotos an sich und ubergab sie sowjetischen Geheimdienstoffizieren. Die Fotos wurden schließlich bei den Nurnberger Prozessen als Beweismittel vorgelegt.
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Diese Frauen wurden am 15. Dezember 1941 gezwungen, sich zu entkleiden und fur die Kamera zu posieren. Wissenschaftliche Arbeiten fuhrten zur Identifizierung einiger der abgebildeten Frauen. Von links nach rechts: (1) Sorella Epstein; (2) vermutlich Rosa Epstein, Sorellas Mutter; (3) unbekannt; (4) Mia Epstein; (5) unbekannt. Alternativ könnte (2) Paula Goldman und Mia Epstein (5) statt (4) sein. |
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Mitglieder einer lettischen Milizeinheit versammeln am 15. Dezember 1941 an einem Strand in der Nähe von Liepāja eine Gruppe judischer Frauen zur Ermordung. |
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Frauen und Kinder wurden vor den Dreharbeiten in Libau, Lettland, gezwungen, sich auszuziehen. |
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Eine Gruppe judischer Frauen drängte sich zusammen und wartete am Strand darauf, erschossen zu werden. |