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Halbrüstung aus Nürnberg (um 1610): Wenn deutsche Handwerkskunst auf osmanische Inspiration trifft.H

Diese eindrucksvolle Halbrüstung stammt aus der berühmten Rüstungsstadt Nürnberg und wurde zwischen 1610 und 1620 gefertigt. Obwohl sie eindeutig in Deutschland produziert wurde, zeigt sie Einflüsse aus verschiedenen Regionen Europas – und darüber hinaus. Besonders auffällig ist der Helm im Stil einer Zischägge, der ursprünglich aus dem Osmanischen Reich stammt. Solche Helme wurden von türkischen Reitern getragen und fanden später ihren Weg nach Osteuropa und schließlich auch ins Heilige Römische Reich.

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Die Schulterplatten (sogenannte Pauldrons) hingegen weisen ein fächerförmiges Design auf, wie es vor allem in der Schweiz üblich war. Diese Mischung macht die Rüstung zu einem faszinierenden Beispiel für kulturelle Verschmelzung in der Waffenkunst des 17. Jahrhunderts.

Das Stück ist mit dem Nürnberger Stadtsiegel sowie dem Meisterzeichen eines unbekannten, aber vermutlich Martin Schneider dem Jüngeren zugeschriebenen Rüstungsschmieds versehen. Obwohl sie schlicht erscheint, zeugt die Rüstung von hoher Handwerkskunst: Sie wurde für einen Reiter gefertigt, der mit Degen, Pistolen und möglicherweise einer Karabinerwaffe ausgerüstet war.

Solche Rüstungen wurden noch bis in den Dreißigjährigen Krieg getragen, als sich die Kriegführung zunehmend veränderte.

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