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Ein Flugzeugabsturz in Deutschland 1945 und ein ungewöhnlicher deutscher Bunker an der Atlantikküste.H
Der Zweite Weltkrieg brachte unzählige Schauplätze und Ereignisse hervor, die bis heute in der Erinnerung Europas verankert sind. Zwei Beispiele verdeutlichen sowohl die Härte der Kämpfe als auch die Vielfalt militärischer Infrastruktur, die in dieser Zeit entstand: der Absturz einer amerikanischen A-26B „Invader“ bei Velen in Deutschland im März 1945 sowie ein ungewöhnlicher deutscher Bunker an der französischen Atlantikküste nahe Carmac. Beide Geschichten geben Einblick in die strategische Bedeutung von Luft- und Küstenverteidigung während der letzten Kriegsjahre.
Am 21. März 1945 war die Lage für das Deutsche Reich militärisch bereits aussichtslos. Die alliierten Armeen hatten den Rhein erreicht, und die US-Luftwaffe flog nahezu ununterbrochen Angriffe auf Nachschubwege, Truppenbewegungen und militärische Einrichtungen. In dieser Phase des Krieges kam es bei Velen, im westlichen Münsterland, zu einem dramatischen Zwischenfall.
Eine A-26B Invader, ein zweimotoriges amerikanisches Jagdbomberflugzeug mit der Seriennummer #43-22359, befand sich auf einem Einsatz, als sie von deutscher Flugabwehr getroffen wurde. Der linke Flügel des Flugzeugs wurde durch die Explosion so schwer beschädigt, dass sich die Maschine nicht mehr in der Luft halten konnte. Sie stürzte ab und schlug auf deutschem Boden auf. Für die Besatzung bedeutete dies das abrupte Ende ihres Einsatzes; über ihr Schicksal gibt es unterschiedliche Berichte, manche Quellen sprechen von gefallenen Piloten, andere von Kriegsgefangenschaft.
Die A-26 Invader war zu diesem Zeitpunkt ein relativ neues Flugzeugmodell. Erst 1944 in größerer Zahl in den Einsatz gekommen, war es als schneller und vielseitiger Bomber konzipiert. Dank seiner Wendigkeit und hohen Geschwindigkeit galt es als besonders geeignet für Angriffe gegen taktische Ziele in der Tiefe des Feindgebietes. Der Absturz bei Velen verdeutlicht jedoch, dass selbst modernste Technik nicht vor der ständigen Gefahr durch deutsche Flakbatterien schützte.
Während die Alliierten ihre Luftüberlegenheit nutzten, hatte Deutschland entlang der Küste Frankreichs gewaltige Anstrengungen unternommen, um eine alliierte Invasion abzuwehren. Unter dem Begriff „Atlantikwall“ entstand ein gigantisches Netz aus Bunkern, Geschützstellungen und Hindernissen, das sich von Norwegen bis zur französisch-spanischen Grenze erstreckte.
Bei Carmac in der Bretagne befand sich eine besonders bemerkenswerte Anlage: ein Bunker der Küstenbatterie Bego. Anders als viele der massiven Bauwerke, die direkt mit Kanonen bestückt waren, handelte es sich hierbei nicht um eine klassische Geschützstellung. Vielmehr diente dieser Bunker der Feuerleitung. Von hier aus wurden Beobachtungen vorgenommen, Entfernungen berechnet und Befehle an die eigentlichen Geschütze übermittelt.
Die Batterie Bego war mit schweren französischen Eisenbahngeschützen von 34 cm Kaliber ausgestattet, die nach der Besetzung Frankreichs im Jahr 1940 von der Wehrmacht übernommen wurden. Diese Kanonen konnten enorme Reichweiten erzielen und waren dazu bestimmt, feindliche Schiffe bereits weit vor der Küste zu bekämpfen. Ohne eine präzise Feuerleitung wären solche Waffen jedoch nur eingeschränkt wirksam gewesen. Der unscheinbare Bunker übernahm daher eine Schlüsselrolle, indem er die Daten für Zielgenauigkeit und Koordination bereitstellte.
Beide Orte – Velen in Deutschland und Carmac in Frankreich – spiegeln die zentrale Rolle wider, die Technik und Infrastruktur im Zweiten Weltkrieg spielten. Der Abschuss der A-26B Invader zeigt, wie gefährlich selbst ein Einsatz tief im Feindgebiet blieb, solange noch funktionierende Flakstellungen existierten. Die Luftwaffe der Alliierten war zwar mächtig, aber nicht unverwundbar.
Der Bunker bei Carmac wiederum verdeutlicht die deutsche Verteidigungsstrategie. Angesichts der ständigen Bedrohung durch eine alliierte Landung versuchte man, mit einem Netz hochentwickelter Anlagen die Westküste Europas zu sichern. Obwohl diese Verteidigung letztlich am 6. Juni 1944 während der Landung in der Normandie durchbrochen wurde, dokumentieren solche Bauten die gewaltigen Ressourcen, die Deutschland in den „Atlantikwall“ investierte.
Heute sind viele Wracks, Absturzstellen und Bunker stille Mahnmale. In Velen erinnern Zeitzeugenberichte und lokale Geschichtsforschung an das Schicksal der A-26B Invader. Teile des Wracks sollen noch lange nach Kriegsende sichtbar gewesen sein, ehe sie verschrottet oder geborgen wurden.
In der Bretagne hingegen sind zahlreiche Bunker bis heute erhalten. Manche wurden von der Natur überwuchert, andere dienen als Museen oder werden von Geschichtsinteressierten erforscht. Der Bunker bei Carmac ist ein Beispiel dafür, wie technische Bauwerke der Kriegsführung in der Landschaft überdauern und Besucher an eine Epoche erinnern, in der Küsten und Städte gleichermaßen Teil des globalen Konflikts waren.
Fazit
Der Absturz eines amerikanischen Bombers über Deutschland und der Bau eines Feuerleitbunkers an der französischen Atlantikküste scheinen zunächst zwei völlig unterschiedliche Ereignisse zu sein. Doch beide Geschichten sind eng miteinander verbunden: Sie erzählen von den letzten, verzweifelten Kämpfen im Frühjahr 1945 und von den Jahren zuvor, in denen sich Deutschland mit enormem Aufwand gegen eine Invasion zu wappnen versuchte.
So bleibt die Erinnerung an die A-26B Invader und den Bunker von Carmac nicht nur eine technische oder militärische, sondern auch eine menschliche Geschichte – gepräg