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Ein Flugzeugabsturz in Deutschland 1945 – Die Geschichte der A-26B Invader bei Velen.H

Am 21. März 1945 ereignete sich in Deutschland, nahe der kleinen Stadt Velen in Nordrhein-Westfalen, ein dramatisches Ereignis: Ein amerikanisches Kampfflugzeug vom Typ Douglas A-26B Invader stürzte nach einem schweren Treffer ab. Die Maschine, mit der Seriennummer 43-22359, war Teil der alliierten Luftoperationen in den letzten Kriegswochen. Ein Angriff, bei dem die linke Tragfläche des Bombers von deutscher Flak abgerissen wurde, besiegelte das Schicksal des Flugzeugs und seiner Besatzung.

Black and white historical photograph of a long, low building at Auschwitz concentration camp sub-camp Neu Dachs, featuring sparse, barren foreground.

Die A-26B Invader war ein zweimotoriger leichter Bomber, der von den Vereinigten Staaten entwickelt wurde und 1944 an die Front kam. Mit einer hohen Geschwindigkeit, einer soliden Bewaffnung und der Fähigkeit, sowohl Präzisionsangriffe als auch taktische Bombardierungen durchzuführen, galt die Maschine als besonders vielseitig. Die amerikanischen Piloten nannten sie oft einen „Invader“, also Eindringling – ein Name, der in den letzten Kriegsmonaten auch in Deutschland gefürchtet war.

Im Frühjahr 1945 befanden sich die Alliierten bereits tief im Westen Deutschlands. Der Rhein war überschritten, Städte wie Wesel, Hamm oder Münster standen im Zentrum schwerer Kämpfe. Auch Velen, eine ruhige Gemeinde im Münsterland, wurde Teil dieser letzten Phase des Krieges. Hier, weit hinter den Frontlinien, traf die Flak immer wieder auf alliierte Bomberverbände, die deutsche Infrastruktur und Truppenbewegungen lahmlegen sollten.

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Die A-26B Invader #43-22359 gehörte zu einem dieser Einsätze. Mit Bomben beladen, nahm die Maschine Kurs auf ein Ziel im Ruhrgebiet. Doch die deutsche Luftabwehr war noch nicht vollständig ausgeschaltet. Starke Flakstellungen, die sich geschickt zwischen Wäldern und Dörfern versteckten, eröffneten das Feuer. Ein Treffer an der linken Tragfläche war so massiv, dass sie sich vom Rumpf löste. Augenzeugen berichteten später, dass der Bomber für einen Moment wie erstarrt in der Luft schwebte, bevor er in Spiralen Richtung Boden stürzte.

Der Aufschlag bei Velen war verheerend. Die Maschine ging in Flammen auf, Trümmerteile verteilten sich über die umliegenden Felder. Über das Schicksal der Besatzung ist wenig bekannt, doch in den meisten Fällen solcher Abstürze kamen die Piloten ums Leben. Manche Quellen deuten darauf hin, dass ein Teil der Crew noch aussteigen konnte, doch gesicherte Belege fehlen.

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Für die Bewohner von Velen war der Absturz ein erschütternder Anblick. Viele hatten schon Wochen zuvor Bombardierungen erlebt, doch ein Flugzeug so nahe am eigenen Dorf niedergehen zu sehen, war etwas anderes. Kinder und Erwachsene rannten zu den Feldern, um das brennende Wrack zu sehen. Deutsche Soldaten sperrten den Bereich bald ab, um Munition und Wrackteile zu sichern. In der Nachkriegszeit erinnerten sich einige Bewohner an das ohrenbetäubende Krachen und an den Rauch, der tagelang über den Feldern stand.

Historisch gesehen steht dieses Ereignis exemplarisch für die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Die Alliierten hatten die Luftherrschaft längst gewonnen, und deutsche Städte lagen bereits in Trümmern. Doch die deutsche Luftabwehr leistete bis zuletzt erbitterten Widerstand, was zu weiteren Verlusten auf beiden Seiten führte. Jeder abgeschossene Bomber bedeutete Verluste für die Alliierten, doch er konnte den Kriegsverlauf nicht mehr umkehren.

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Heute erinnern Fotos, Augenzeugenberichte und erhaltene Dokumente an den Absturz der A-26B Invader bei Velen. Für Historiker und Interessierte ist es ein Beispiel dafür, wie nah die Weltgeschichte selbst an kleinen Orten des Münsterlands spürbar wurde. Während Velen nach dem Krieg wieder zur Ruhe kam, blieb die Erinnerung an den März 1945 lebendig. Manche Wrackteile tauchten noch Jahre später bei Feldarbeiten auf und wurden aufbewahrt.

Die A-26B Invader selbst wurde nach dem Krieg noch jahrzehntelang in verschiedenen Luftwaffen eingesetzt, unter anderem im Koreakrieg und sogar bis in die 1960er Jahre. Doch ihre Spuren in Deutschland sind untrennbar mit den letzten, dramatischen Kriegsmonaten verbunden.

Der Absturz von Velen erinnert uns daran, wie hartnäckig und zerstörerisch der Krieg bis zum letzten Tag geführt wurde. Für die alliierten Piloten bedeutete jeder Einsatz ein hohes Risiko, während die Zivilbevölkerung auf dem Boden zwischen Fronten und Flakfeuer gefangen war. Aus der Distanz von 80 Jahren erscheint der Absturz als ein kleines Detail im riesigen Puzzle des Krieges – doch für die Menschen, die ihn miterlebten, war er ein prägender Moment, der den Krieg in ihrer unmittelbaren Umgebung sichtbar machte.

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