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Dramatischer Fund in Norwegen: Versenkte deutsche Kriegsschiffe in der Narvik-Bucht – Zeugen der Schlacht von 1940!.H
Tief im Norden Norwegens, umgeben von schneebedeckten Bergen und eisigen Winden, liegt einer der eindrucksvollsten Schauplätze des frühen Zweiten Weltkriegs – die Bucht von Narvik. Was heute wie ein friedlicher Fjord wirkt, war im April 1940 die Bühne einer der dramatischsten Seeschlachten in der Geschichte der Kriegsmarine. Noch immer ruhen dort, verborgen unter kaltem Wasser, die Wracks mehrerer deutscher Zerstörer – stumme Zeugen eines erbitterten Kampfes zwischen deutschen und britischen Seestreitkräften.
Im Frühjahr 1940 besetzte das nationalsozialistische Deutschland Norwegen, um den Zugang zu schwedischem Eisenerz über den Hafen von Narvik zu sichern – ein Rohstoff, der für die deutsche Rüstungsindustrie von entscheidender Bedeutung war. Die Operation verlief zunächst erfolgreich: Deutsche Gebirgsjäger und Matrosen übernahmen die Kontrolle über den Hafen, während zehn deutsche Zerstörer unter dem Kommando von Kommodore Friedrich Bonte in den Fjord einliefen.
Doch am 10. April 1940 wendete sich das Blatt dramatisch. Eine britische Flotte unter Admiral Warburton-Lee drang überraschend in die Bucht ein. Im Morgengrauen begann ein heftiges Gefecht zwischen den deutschen und britischen Schiffen – das erste größere Seegefecht zwischen den beiden Nationen im Zweiten Weltkrieg.
Kanonenfeuer hallte durch die Fjorde, und die Wasseroberfläche bebte unter den Explosionen. Innerhalb weniger Stunden verwandelte sich der enge Fjord in ein Inferno aus Rauch, Feuer und aufschäumenden Wellen. Mehrere deutsche Zerstörer wurden schwer getroffen; der Flaggschiff-Zerstörer Wilhelm Heidkamp explodierte, als seine Torpedos an Bord detonierten. Kommodore Bonte fiel während des Gefechts.
Zwei Tage später, am 13. April, kehrten die Briten mit überwältigender Feuerkraft zurück – diesmal unter der Führung von Admiral Whitworth und mit dem Schlachtschiff HMS Warspite an der Spitze. In einem erbitterten zweiten Gefecht wurden fast alle verbliebenen deutschen Schiffe zerstört oder von ihren eigenen Besatzungen versenkt, um einer Gefangennahme zu entgehen. Insgesamt gingen zehn deutsche Zerstörer und zahlreiche Versorgungsschiffe verloren. Die Bucht von Narvik verwandelte sich in ein schwimmendes Grab aus Stahl und Feuer.
Heute, über 80 Jahre später, sind die Spuren dieser gewaltigen Schlacht noch immer sichtbar. Taucher und Forscher haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Wracks entdeckt – manche erstaunlich gut erhalten, trotz Jahrzehnten in salzigem Wasser. Die klaren, kalten Gewässer Nordnorwegens haben viele der Schiffe konserviert, sodass man noch immer Decks, Geschütze und sogar Maschinenräume erkennen kann.
Besonders bekannt sind die Wracks der Georg Thiele, Bernd von Arnim und Hermann Künne, die heute als Unterwasser-Denkmäler gelten. Einige liegen in erstaunlich geringer Tiefe und sind für erfahrene Taucher zugänglich. Sie erinnern eindrucksvoll an das technische Können und die Opfer, die beide Seiten in dieser erbitterten Auseinandersetzung erbrachten.
Historiker sehen in der Schlacht um Narvik nicht nur ein militärisches Ereignis, sondern auch einen Wendepunkt in der Frühphase des Krieges. Obwohl die Briten am Ende die Seeherrschaft erlangten, konnten die deutschen Truppen an Land noch wochenlang Widerstand leisten. Erst im Mai 1940 mussten sie sich zurückziehen – wenige Tage, bevor die deutsche Offensive in Westeuropa begann.
Für die Menschen in Narvik war der Krieg eine Tragödie. Viele Häuser wurden zerstört, der Hafen brannte, und Zivilisten litten unter Hunger und Kälte. Heute hat sich die Stadt zu einem friedlichen Ort entwickelt, der seine Geschichte nicht vergessen hat. Im Krigsmuseum Narvik können Besucher originale Gegenstände, Uniformen, Wrackteile und persönliche Briefe der Soldaten sehen, die einst hier kämpften.
Der Anblick der Wracks in der Tiefe hat für viele Taucher und Besucher eine fast mystische Wirkung. Zwischen den zerborstenen Rümpfen und verrosteten Kanonen wachsen heute Algen und Korallen. Fische ziehen durch die offenen Decks, wo einst Matrosen ihre letzten Befehle empfingen. Das Meer hat die Wunden des Krieges aufgenommen – und doch bleibt die Erinnerung lebendig.
Die norwegische Regierung hat die meisten Wracks unter Denkmalschutz gestellt. Sie dürfen nicht geplündert oder verändert werden, da sie als Kriegsgräber gelten. Manche Schiffe enthalten noch immer Munition und Treibstoffreste, weshalb Bergungsarbeiten nur unter strengsten Sicherheitsauflagen möglich sind.
Für Historiker und Taucher gleichermaßen ist Narvik ein Ort, an dem Geschichte greifbar wird – nicht in Büchern, sondern in kaltem Wasser, in Stahl und Schweigen. Jeder Fund, jedes Bild aus der Tiefe erzählt eine Geschichte von Mut, Verlust und Menschlichkeit inmitten der Zerstörung.