DIE ENTSETZLICHEN VERBRECHEN DES „SCHLÄCHTERS VON POSEN“: Warum Ließ Arthur Greiser Allein 200.000 Polen Dem Unerbittlichen Moment Seiner Hinrichtung Beiwohnen?.H

ÄUSSERST SENSIBLE INHALTE – NUR FÜR PERSONEN AB 18 JAHREN
Dieser Beitrag behandelt Kriegsverbrechen im besetzten Polen und die letzte öffentliche Hinrichtung in der modernen polnischen Geschichte. Die Inhalte dienen ausschließlich der historischen Bildung und dem Gedenken an die Opfer.
Arthur Greiser – Der „Schlächter von Wartheland“ und der letzte öffentliche Galgen von Poznań

Arthur Greiser (1897–1946) war einer der skrupellosesten Vollstrecker des nationalsozialistischen Völkermords. Als Reichsstatthalter und Gauleiter des annektierten polnischen Gebiets, das in Wartheland umbenannt wurde, machte er die Region um Posen zu einem Labor für extreme Germanisierungs- und Vernichtungspolitik.
Zwischen 1939 und 1945 war er direkt verantwortlich für:
Die Vertreibung von über 630.000 Polen und Juden.
Die Errichtung von Chełmno – dem weltweit ersten Vernichtungslager, in dem Gaswagen zum Einsatz kamen.
Die Entstehung und anschließende Auflösung des Ghettos von Łódź.
Die Massenhinrichtung von Tausenden polnischer Intellektueller, Priester und Widerstandskämpfer.
Greiser wurde im Mai 1945 in Österreich von den Briten gefangen genommen und an Polen ausgeliefert. Vom 21. Juni bis zum 9. Juli 1946 fand vor dem Obersten Nationaltribunal in Posen ein öffentlicher Prozess statt. Über hundert Zeugen sagten aus. Am 9. Juli wurde er zum Tode verurteilt.

Am 21. Juli 1946 um 7:05 Uhr – bewusst im Morgengrauen – wurde auf dem alten Zitadellenhügel in Posen ein riesiges Schafott errichtet. Zwischen 100.000 und 200.000 Polen blieben die ganze Nacht wach, um der Hinrichtung beizuwohnen. Es ist bis heute die letzte öffentliche Hinrichtung in der modernen polnischen Geschichte.
Als der 49-jährige Greiser auf den Bahnsteig geführt wurde, behielt er die steife Haltung eines Nazi-Funktionärs bei. Die Falltür öffnete sich. Sein Körper hing stundenlang als letzte Mahnung aus einer Zeit des Terrors.
Wir erinnern uns heute an dieses Bild nicht, um Hass zu schüren, sondern um die Hunderttausenden zu ehren, die auf seinen direkten Befehl hin in Lagern, Ghettos und Erschießungskommandos umkamen; um die Überlebenden zu würdigen, die den Mut fanden, sich ihm vor Gericht zu stellen; und um zu bekräftigen, dass Gerechtigkeit, wie auch immer sie erreicht wird, nach Verbrechen gegen die Menschlichkeit unerlässlich bleibt.
Offizielle Quellen
Greiser-Prozessakten – Zentralarchiv für moderne Akten, Warschau
Catherine Epstein, „Model Nazi: Arthur Greiser and the Occupation of Western Poland“ (Oxford, 2010)
Museum des großpolnischen Martyrologiums – Festung VII Poznań



