Die Brandmauer-Lüge ist entlarvt: Ex-CDU-Generalsekretär Tauber rechnet ab – „Das Überleben der CDU steht auf dem Spiel!.H
Die politische Landschaft Deutschlands erlebt einen seismischen Ruck, dessen Epizentrum die seit Jahren als unantastbar geltende „Brandmauer“ der CDU zur Alternative für Deutschland (AfD) ist. Was lange Zeit als moralisches und strategisches Dogma der Union galt, wird nun von prominenten Stimmen aus den eigenen Reihen nicht nur in Frage gestellt, sondern als existenzielle Bedrohung für die gesamte Partei gebrandmarkt. Die dramatische Wende kommt ausgerechnet von einem Mann, der selbst lange Zeit ein Verfechter dieses Kurses war: Peter Tauber, ehemaliger Generalsekretär unter Angela Merkel.
Seine Aussage schlägt ein wie eine Bombe: Die Brandmauer gefährde das Überleben der CDU. Sie sei nicht das Bollwerk gegen den Populismus, als das sie verkauft wurde, sondern das Vehikel, das die AfD erst zu dem gemacht hat, was sie heute ist: die stärkste Kraft in vielen Umfragen und eine Partei, die die Union in ihren traditionellen Hochburgen in den Schatten stellt. Taubers nüchterne, aber schonungslose Analyse zwingt die gesamte Union zur brutal ehrlichen Selbstreflexion über eine Strategie, die zehn Jahre lang verfolgt wurde und das genaue Gegenteil des erhofften Erfolgs bewirkte. Der Zeitpunkt für dieses Geständnis ist kein Zufall, sondern ein verzweifelter Notruf angesichts der politischen Realitäten in Deutschland.
Das Scheitern einer Dekade: Eine verfehlte Taktik
Der Kern von Taubers Sinneswandel liegt in einer einfachen, aber tiefgreifenden Logik, die er im Ronzheimer Podcast und in den Medien klar darlegte: „Wenn ich feststellen muss, dass eine gewählte Taktik über 10 Jahre nicht zum gewünschten Ergebnis führt, dann kann ich nicht einfach stumpf so weitermachen.“ Diese Worte sind eine vernichtende Bilanz der Merkel-Ära und ihrer politischen Nachfolger in der Union. Die Brandmauer, ursprünglich konzipiert, um die AfD durch Stigmatisierung und Isolation politisch auszuhöhlen, hat stattdessen einen paradoxen Effekt erzielt: Sie hat der AfD die Rolle der einzigen Oppositionspartei zugeschanzt, die bereit ist, die Themen der unzufriedenen Bürger aufzugreifen, ohne ständig auf die vermeintlich korrekte Haltung der etablierten Parteien achten zu müssen.
Die Konsequenz dieser Verweigerungshaltung ist messbar und schmerzhaft für die Union. Taubers Warnung wird von den Umfragewerten untermauert: Die AfD liegt stabil bei 26 bis 27 Prozent und ist damit bundesweit die stärkste Kraft. In Regionen wie Sachsen-Anhalt werden Umfragewerte von bis zu 40 Prozent gemeldet – eine absolute Katastrophe für die Union, die sich traditionell als Volkspartei der Mitte versteht. Die Ironie ist, dass der Versuch, die AfD kleinzuhalten, sie exponentiell hat wachsen lassen. Peter Tauber fasst es in Röders früherer Beobachtung zusammen: Je höher die Brandmauer gezogen wurde, desto stärker sei die AfD geworden.
Das Argument, dass man Themen nicht in Abhängigkeit von der AfD debattieren dürfe, um sie nicht aufzuwerten, ist ein intellektuelles Konstrukt, das in der harten politischen Realität zerbricht. Tauber fordert stattdessen pragmatisches Handeln. Es müsse möglich sein, Beschlüsse zu fassen, denen die AfD zustimmt – insbesondere wenn diese Beschlüsse im Sinne einer Lösung von realen Problemen sind. Das unvergessene Fiasko um den Unionsantrag zur Migrationsbegrenzung im Bundestag, der nur mit AfD-Stimmen eine Mehrheit fand und landesweite Proteste auslöste, zeigt den „Wunderpunkt“ der Union. Die Partei ist unfähig, eigene inhaltliche Positionen durchzusetzen, sobald sie nur in die Nähe einer Zustimmung der AfD geraten. Diese Angst lähmt die Union und verhindert eine Rückkehr zur Sachpolitik.
Die Lähmung der Sachpolitik und die „Rot-Grüne“ Treibjagd
Taubers Kritik geht über die reine Wahltaktik hinaus und berührt das Herzstück der deutschen Regierungskrise. Er argumentiert, dass die Probleme des Landes nicht gelöst werden, weil sich die Union von den rot-grünen Kräften treiben lässt. In der öffentlichen Wahrnehmung scheinen CDU und CSU in der Defensive zu sein, ständig darauf bedacht, nicht als zu „rechts“ oder als zu nah an der AfD zu gelten, während sie gleichzeitig die unpopuläre Politik der aktuellen Bundesregierung nicht entschlossen genug bekämpfen.
Die Wut der Bürger ist real und basiert auf harten Fakten:
Wirtschaftliche Unsicherheit: Von versprochenen Steuererleichterungen ist nichts zu sehen. Stattdessen werden Bürger und Unternehmen mit immer neuen Belastungen konfrontiert.
Innere Sicherheit: Trotz dringender Handlungsnotwendigkeit in den Bereichen Migration und Kriminalität hat sich „absolut nichts geändert.“
Außenpolitik: Die Bundesregierung wird im Video kritisiert, das Land „in einen Krieg mit Russland“ zu treiben.
Koalitions-Müdigkeit: Die CDU-Politiker spüren, dass sie mit der linken SPD als Koalitionspartner „absolut nichts umsetzen können.“
Diese Inkompetenz und die wahrgenommene Untätigkeit führen dazu, dass frustrierte CDU-Wähler in Scharen zur AfD wechseln. Die versprochene „180-Grad-Wende“ unter Friedrich Merz ist de facto nicht eingetreten, und das Volk sieht sich von der Union belogen. Wenn die Union sich nicht traut, die Probleme zu lösen, weil sie Angst vor der AfD hat, dann entsteht genau das Vakuum, das populistische Kräfte füllen. Tauber bringt die daraus resultierende Fatalität auf den Punkt: „Wenn wir die Entspannung in der Debatte nicht hinkriegen, wenn wir nicht wieder auf die Sache kommen, dann sind die Untergangsszenarien, die manche für die Republik schreiben, leider viel näher, als man denkt.“ Die CDU gefährdet durch ihre Lähmung nicht nur sich selbst, sondern die Stabilität der gesamten Republik.
Eingemauert zwischen Rechts und Links: Der Tod der Volkspartei
Die Dimension der Krise, die Tauber beschreibt, ist nicht nur eine wahlpolitische Delle, sondern ein existenzieller Kampf um die politische Identität der Union. Er sieht die CDU/CSU „eingemauert“ zwischen linken und rechten Kräften. Durch die strikte Ablehnung jeglicher Berührungspunkte nach rechts zwingt sich die CDU in eine ideologische Ecke, die sie ihrer Mitte beraubt. Sie verliert ihre Glaubwürdigkeit als pragmatische Kraft, die lösungsorientiert und konservativ ist.
Die Folge ist die drohende De-Volksparteilisierung: Wenn die Union weiter so agiert, wird sie „über kurz oder lang nicht mehr geben“ oder zumindest auf ein Niveau schrumpfen, das sie zu einer politischen Randerscheinung macht. Frustrierte CDU-Wähler werden zur AfD überlaufen, bis diese die absolute Mehrheit hält und die Union „nicht mehr für eine Koalition braucht.“ Diese Vision ist der Albtraum für jeden Christdemokraten: die Partei von Konrad Adenauer und Helmut Kohl, reduziert auf eine unbedeutende Splittergruppe.
Dass Tauber seinen Kurswechsel aus Sorge um das „eigene Überleben der CDU“ und nicht primär aus Sorge um Deutschland vollzieht, ist eine zynische, aber typische politische Motivation. Es ist die Machtgeilheit, wie sie im Video kommentiert wird, die die Notbremse zieht. Aber diese Selbsterhaltung ist paradoxerweise die einzige Chance für die CDU, wieder zur Vernunft und zur Sachpolitik zurückzukehren.
Die Notwendigkeit eines Kurswechsels wird auch durch Taubers klare Absage an eine linke Koalitionsoption unterstrichen. Sollte eine Mehrheit nur mit der Linkspartei gegen die AfD möglich sein, so Tauber, müsse man sich fragen, ob das alte Narrativ der staatspolitischen Verantwortung dann noch aufrechterhalten werden kann. Seine klare Antwort: „Das sehe ich nicht mehr.“ Für ihn bedeutet die Hauptaufgabe einer Partei, dem deutschen Volk zu dienen und nicht, „um es verrecken andere Meinungen zu verhindern.“ Da die Links-Grünen als „Zerstörer“ des Landes wahrgenommen werden, muss die Union sich „nach rechts orientieren“ und die Mitte wieder besetzen.
Die Zerreißprobe: Ruck oder Untergang?
Der Vorstoß von Peter Tauber, Karl-Theodor zu Guttenberg und Andreas Röder ist mehr als nur eine Debatte – es ist ein Aufstand der Realisten gegen die Ideologen innerhalb der CDU. Es ist der Versuch, einen Ruck in der Partei zu erzwingen, der die Union aus ihrer Lähmung befreit und sie wieder handlungsfähig macht. Die Brandmauer hat sich als Eigentor erwiesen, das die CDU in eine Sackgasse manövriert hat.
Die CDU steht nun vor der schwierigsten Entscheidung ihrer jüngeren Geschichte. Entweder sie folgt den mahnenden Stimmen, beerdigt die gescheiterte Taktik der letzten Dekade und kehrt zu einer Politik zurück, die die Probleme der Bürger löst, anstatt sie zu ignorieren. Dies würde eine „Normalisierung“ im Umgang mit der AfD bedeuten – nicht als Koalitionspartner, sondern als Partei, deren Existenz und deren Zustimmung zu einzelnen Sachanträgen die eigene Politik nicht lähmen darf.
Oder aber, die Führung der CDU wird diese Forderungen als Majestätsbeleidigung abtun, die Taubers und Guttenbergs „mundtot gemacht“ werden, um am gescheiterten Kurs festzuhalten. Das Beharren auf der Brandmauer würde jedoch bedeuten, das eigene politische Grab zu schaufeln. Die Logik der Zahlen, die Wut der Bürger und die steigende Unzufriedenheit in Deutschland sprechen eine klare Sprache: Wenn die CDU ihren Brandmauerkurs weiterfährt, wird sie über kurz oder lang von der politischen Landkarte verschwinden. Taubers Warnung ist kein strategischer Schachzug mehr, sondern eine letzte, verzweifelte Rettungsleine für eine Partei, die dabei ist, ihren eigenen Tod zu inszenieren. Die CDU hat die Wahl: Überleben durch Kurskorrektur oder Untergang durch Ignoranz. Die Debatte ist entfesselt, und es gibt keinen Weg zurück.