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Deutsche Mutter bat amerikanischen Soldaten um Essen, was er dann tat, schockierte sie – Nachrichten.H

März 1946. Eine zerstörte Straße in der amerikanischen Zone Berlins. Dichter, lautloser Schnee fällt. Zwischen den Trümmern geht die junge deutsche Mutter Anna Schäfer, 28 Jahre alt, mit einem vierjährigen Jungen auf der Hüfte und der Hand ihrer sechsjährigen Tochter. Alle drei sind in die wenigen Mäntel gehüllt, die sie finden konnten.

 Ihre Gesichter sind schmal, die Wangenknochen scharf, die Augen zu groß. Die Kinder haben seit Wochen nicht richtig gegessen. Anna hat seit drei Tagen nichts gegessen, also könnten die Kleinen jeweils eine halbe gekochte Kartoffel bekommen. Wenn dich diese Geschichte berührt hat, abonniere den Kanal und lass mich wissen, von wo aus du zuschaust, damit diese vergessenen Erinnerungen weiterhin die Welt erreichen. Sie sieht einen einsamen amerikanischen Soldaten auf Patrouille, groß, saubere Uniform, den Helm zurückgeschoben, das Gewehr lässig über der Schulter.

 Gefreiter James O’Conor, 22, aus Brooklyn. Er kaut Kaugummi und wirkt fast gelangweilt, bis er die Frau in den beiden kleinen Schatten neben sich bemerkt. Anna nimmt all ihren Mut zusammen. Sie tritt vor, ihre Stimme bricht vor Kälte und Scham. „Bitte, meine Kinder verhungern. Haben Sie irgendetwas? Irgendetwas?“ Sie erwartet einen Stoß, einen Schrei, eine gezogene Waffe.

 Das hatte ihr das Radio erzählt, was die Amerikaner taten. Das hatten die Nachbarn geflüstert. Doch der Soldat hörte auf zu kauen. Er sah den kleinen Jungen mit den blauen Lippen an. Er sah das Mädchen, das sich mit dünnen Fingern an den Mantel ihrer Mutter klammerte. James griff in seine Feldjackentasche und zog einen Schokoriegel heraus. Dann noch einen, dann eine kleine Dose Spam, dann eine Packung Wrigley’s Kaugummi.

 Er kniet sich hin, sodass er auf Augenhöhe mit den Kindern ist, und hält ihnen die Schokolade hin. Das kleine Mädchen starrt sie an, als wäre sie aus Gold. Sie rührt sich nicht. Man hat ihr beigebracht, niemals etwas vom Feind anzunehmen. Anna beginnt leise zu weinen. Tränen gefrieren auf ihren Wangen. Sie flüstert: „Schon gut, Leeling. Nimm sie.“ Die Kinder rühren sich immer noch nicht.

 James packt selbst einen Riegel aus, bricht ein Stück ab und steckt es sich zuerst in den Mund. Er lächelt. Siehst du? Gut. Erst jetzt streckt das Mädchen mit zitternden Fingern die Hand aus. Doch James ist noch nicht fertig. Er steht auf, blickt die leere Straße auf und ab und bedeutet Anna, ihm zu folgen. Sie zögert, verängstigt. Es ist eine Falle. Er wartet. Schließlich geht sie.

 Zehn Minuten später erreichen sie das amerikanische Feldküchenzelt am Rande des Bezirks. Drinnen duftet es nach Kaffee und frischem Brot. Die GIs blicken neugierig auf. James spricht schnell Englisch. Ein Küchenfeldwebel nickt, verschwindet, kommt mit einem Metalltablett zurück, darauf dicke Scheiben warmes Roggenbrot, Butter, je zwei Spiegeleier, bereits angerührtes Milchpulver und eine Schüssel mit Pfirsichen in Sirup.

 Anna steht wie angewurzelt in der Tür. So viel Essen auf einem Haufen hat sie seit 1941 nicht mehr gesehen. James zieht einen Stuhl für sie und dann für die Kinder heran. Der kleine Junge klettert hinauf und fängt sofort an, mit den Händen zu essen. Das Mädchen versucht, höflich zu sein, aber es gelingt ihr genauso. Anna versucht, sich in gebrochenem Englisch zu bedanken.

 Niemand versteht die Worte, aber jeder versteht die Tränen. Als die Teller leer sind, füllt der Koch sie ungefragt wieder auf. James holt eine Papiertüte hervor, füllt sie mit Brot, zwei Dosen Bohnen, einem Glas Erdnussbutter und einem weiteren Schokoriegel. Er drückt sie Anna in die Hände. Sie sieht ihn an, dann die Tüte, dann wieder ihn.

 Schließlich gelingt ihr ein klarer Satz auf Deutsch: „Ihr füttert die Kinder eures Feindes.“ James zuckt verlegen mit den Achseln. „Kinder haben den Krieg nicht angefangen, Ma’am.“ An diesem Abend, zurück in ihrem eiskalten Kellerzimmer, zündet Anna die einzige Kerze an, die sie besitzen. Die Kinder schlafen ein, Schokolade noch auf den Lippen. Sie setzt sich auf die Matratzenkante und öffnet die Papiertüte noch einmal, nur um sicherzugehen, dass sie echt ist.

Am nächsten Morgen kehrt sie zur selben Straßenecke zurück. James ist wieder da. Diesmal trägt sie etwas in Zeitungspapier eingewickelt bei sich, einen kleinen Porzellanengel, das Einzige, was ihr noch aus der Zeit vor den Bombenangriffen unversehrt geblieben ist. Sie drückt ihn ihm in die Hand. Er versucht, ihn ihr zurückzugeben. Sie umschließt seine Finger damit und sagt den einzigen englischen Satz, den sie die ganze Nacht geübt hat.

 Danke für meine Kinder. Drei Wochen lang bringt James jeden Tag zusätzliche Lebensmittel. Mal eine Dose Pfirsiche, mal Eipulver, mal eine Decke aus dem Versorgungszelt. Die Kinder lachen wieder. Ihre Wangen bekommen wieder Farbe. Annas Milch kommt wieder. Sie kann das Baby stillen, das sie in zwei Monaten erwartet.

Jahre später, 1962, erreichte ein Brief eine Feuerwache in Brooklyn. Darin befand sich ein Foto von drei Teenagern – zwei Jungen und einem Mädchen –, die stolz vor einem wiederaufgebauten Wohnhaus standen. Auf der Rückseite stand in sorgfältiger englischer Handschrift: „An den Gefreiten James O’Conor. Sie sagten meiner Mutter einmal, die Kinder hätten den Krieg nicht angefangen.“

Dank dir konnten wir aufwachsen. Deine deutsche Familie, Anna, Klouse, Leisel und der kleine Peter. James bewahrt dieses Foto bis zu seinem Tod in seinem Portemonnaie auf. Manchmal wird die kleinste Geste der Freundlichkeit mitten im dunkelsten Winter zum Licht, das drei ganze Leben nach Hause führt. Brooklyn, Dezember 1962.

James O’Conor, mittlerweile 40, verheiratet, drei Kinder, arbeitet als Feuerwehrmann in New York City. Eines Abends kommt er nach Hause und findet einen dünnen Luftpostumschlag mit westdeutschen Briefmarken auf dem Tisch. Seine Frau sagt: „Er ist auf Englisch, aber die Handschrift sieht sorgfältig aus, als hätte jemand jeden Buchstaben geübt.“ Er öffnet ihn. Das Foto fällt als Erstes heraus.

 Drei große Teenager lächeln vor einem modernen Wohnblock, dann der Zettel auf der Rückseite. Er liest ihn ein-, zweimal, lässt sich schwer auf den Küchenstuhl fallen. Seine Frau fragt, was los sei. Er bringt eine ganze Minute lang kein Wort heraus. Dann reicht er ihr einfach das Foto und sagt: „Das sind meine deutschen Kinder.“ Er hatte nie jemandem die ganze Geschichte erzählt, nicht einmal ihr, nur dass er einmal einer Familie in Berlin geholfen hatte.

 Die Familie hatte ihn nun mithilfe des Suchdienstes des Roten Kreuzes gefunden. Anna schrieb vier Seiten. Sie schilderte, wie sie, nachdem James 1947 nach Hause zurückgekehrt war, monatelang jeden Tag zu derselben Ecke zurückkehrte, in der Hoffnung, sich richtig verabschieden zu können. Er war bereits fort. Sie vergaß nie die Feuerwehrleute, die ihre Kinder versorgt hatten, als es sonst niemand tat.

Den Porzellanengel wollte er nicht annehmen. Sie hatte ihn all die Jahre auf dem Tisch stehen lassen. An jedem Geburtstag küssten die Kinder ihn und sagten: „Danke, amerikanischer Papa“, bevor es Kuchen gab. Dank der ersten Hilfspakete und der Marshallplan-Hilfe konnte Anna eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvieren. Klouse, der kleine Junge mit den blauen Lippen, wurde Ingenieur und half beim Wiederaufbau der Autobond-Fabrik.

 Leisel hat Sprachen studiert und unterrichtet jetzt Englisch. Baby Peter, der noch in ihrem Bauch war, als James ihr die Pfirsiche gab, studiert Medizin. Am Ende des Briefes steht noch eine Zeile: „Wenn du uns jemals besuchen möchtest, steht unsere Tür offen. Du musst bei uns nie für eine Mahlzeit bezahlen. Niemals.“ James zeigt den Brief seinen Kameraden von der Feuerwehr. Sie sammeln Geld.

 Sechs Monate später, im Sommer 1963, fliegen James, seine Frau und ihre drei Kinder mit einer Panama Clipper nach Frankfurt. Anna und die Kinder holen sie am Flughafen ab. Das Wiedersehensfoto erscheint in der Lokalzeitung. Der amerikanische Feuerwehrmann umarmt drei junge Deutsche, die ihn deutlich überragen. Mitten in der Ankunftshalle fließen Tränen. Sie verbringen zwei Wochen zusammen.

 James bekommt das beste Bett, die größten Einsätze und unbegrenzt Bier. Anna lässt ihn keinen Finger rühren. Nachts betteln die Teenager um Geschichten aus Brooklyn. James bringt ihnen im Garten Baseball bei. Am letzten Abend führt Anna ihn zum „Kleinen Porzellanengel“, der immer noch im selben Regal steht. Leise sagt sie: „Wir haben nur dank dir überlebt.“

Deutschland hat dank Menschen wie dir überlebt. James versucht einen Witz zu machen, doch stattdessen stockt ihm der Atem. Er bringt nur hervor: „Ich habe gerade ein paar K-Rationen verschenkt.“ Anna schüttelt den Kopf. „Nein, du hast uns das Morgen geschenkt.“ 40 Jahre später, im Jahr 2003, trifft ein neuer Brief in derselben Feuerwache ein. Diesmal ist er von Peter, der inzwischen Herzchirurg in München ist.

 Darin befindet sich eine Einladung zu seiner Hochzeit und ein bereits bezahltes Flugticket. James, ein Mann mit lockigen Haaren und im Ruhestand, besteigt mit seinen Enkelkindern das Flugzeug. Auf der Hochzeitsfeier wird er nicht als Gast, sondern als unser amerikanischer Großvater vorgestellt. Als die Band spielt, zieht Peters frisch angetraute Frau James als Ersten auf die Tanzfläche.

 Der ganze Raum jubelt. James stirbt friedlich im Jahr 2011 im Alter von 88 Jahren. Bei seiner Beerdigung in Brooklyn stehen zwischen Feuerwehrleuten und Dudelsackspielern vier große Deutsche, Klouse, Leisel und Peter, sowie ihre Mutter Anna, die inzwischen über 90 Jahre alt ist und ein letztes Mal eingeflogen wurde. Sie legt den kleinen Porzellanengel auf seinen Sarg. Der Priester liest die Zeile vor: „Anas Wunsch.“

 Er teilte sein Brot mit meinen Kindern, als es auf der Welt kein Brot mehr gab. Dank ihm tragen drei Generationen Güte in ihren Herzen. Manchmal wird aus einer Tafel Schokolade, aus einer stillen Geste auf einer verschneiten Straße im Jahr 1946 eine Brücke, die ein Leben lang und darüber hinaus hält. Und der Engel, der nie als Lohn angenommen wurde, fand schließlich seinen Platz.

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