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- Deutsche Fallschirmjäger in Italien, Dezember 1943 – Mit einer erbeuteten 7,5 cm Flak 264/3(i) verteidigen sie San Felice Circeo gegen die alliierten Luftangriffe. Aus italienischer Waffe wird deutsches Bollwerk – ein stilles Zeugnis der letzten Verteidigungslinien südlich von Rom.H
Deutsche Fallschirmjäger in Italien, Dezember 1943 – Mit einer erbeuteten 7,5 cm Flak 264/3(i) verteidigen sie San Felice Circeo gegen die alliierten Luftangriffe. Aus italienischer Waffe wird deutsches Bollwerk – ein stilles Zeugnis der letzten Verteidigungslinien südlich von Rom.H
Italien, Dezember 1943. Der Himmel über dem Tyrrhenischen Meer ist grau, das Donnern der Flugzeuge hallt in der Ferne. An der Küste von San Felice Circeo, einem kleinen Ort südlich von Rom, stehen deutsche Fallschirmjäger – erschöpft, entschlossen, gezeichnet vom Krieg. Zwischen den Ruinen einer zerbrochenen Allianz bereiten sie sich auf den nächsten Angriff vor.
Nur wenige Monate zuvor waren Italien und Deutschland noch Verbündete. Doch nach dem italienischen Waffenstillstand im September 1943 änderte sich alles. Die Wehrmacht rückte ein, übernahm Kontrolle über ehemalige italienische Stellungen, und beschlagnahmte deren Waffenlager. Unter diesen Beutestücken befand sich auch die italienische 75/46 C.A. modello 34, ein modernes Flugabwehrgeschütz – nun umbenannt von der deutschen Armee in 7,5 cm Flak 264/3(i).
Für die Fallschirmjäger war dieses Geschütz ein Geschenk und eine Bürde zugleich. Sie kannten es kaum, hatten wenig Munition und mussten improvisieren, um es einsatzbereit zu halten. Dennoch – in den Händen dieser erfahrenen Männer wurde die erbeutete Flak zu einer tödlichen Waffe gegen alliierte Jäger und Bomber, die Tag für Tag über die italienische Küste hinwegflogen.
Die Männer, die sie bedienten, gehörten zur Elite – Fallschirmjäger, Soldaten, die für ihren Mut, ihre Disziplin und ihren unerschütterlichen Kampfgeist berüchtigt waren. Viele von ihnen hatten bereits in Kreta, Nordafrika oder Russland gekämpft. Nun verteidigten sie Italien – nicht mehr als Eroberer, sondern als Verteidiger einer schwindenden Front.
Am 26. Dezember 1943 war die Lage angespannt. Die Alliierten hatten Rom im Visier. Ihre Schiffe kreuzten vor der Küste, ihre Flugzeuge griffen Brücken, Nachschubwege und Batteriestellungen an. Zwischen den felsigen Hügeln bei Circeo war jede Stellung entscheidend. Die Fallschirmjäger gruben ihre Geschütze in den Sand, tarnten sie mit Netzen und warteten.
Als das Heulen der Sirenen ertönte, wussten sie, was kam. Am Horizont tauchten Silhouetten auf – alliierte Bomber, flankiert von Jagdflugzeugen. Die 7,5 cm Flak 264/3(i) wurde in Stellung gebracht. Der Richtschütze – ein Unteroffizier, kaum älter als 25 – legte das Ziel an. Befehle wurden knapp und leise gegeben. Dann das erste Feuer.
Die Kanone riss mit einem dumpfen Schlag zurück, Flammen schlugen aus dem Rohr. Granate um Granate verließ das Geschütz, die Hülse polterte auf den Boden. Inmitten des Lärms, der Erschütterung, der Rauchschwaden hielten die Männer Linie. Einer nach dem anderen luden, zielten, schossen. Über ihnen explodierten die Bomben, Erde und Steine prasselten nieder.
Als der Angriff endete, lag Stille über der Küste. Rauch stieg auf, verbrannter Treibstoff lag in der Luft. Einer der Fallschirmjäger zündete sich eine Zigarette an – seine Hände zitterten, doch sein Blick blieb ruhig. Sie hatten überlebt, vorerst.
Diese Männer kämpften nicht mehr für Siege. Sie kämpften für Kameraden, für Pflicht, vielleicht auch einfach nur, um den nächsten Tag zu erleben. Die erbeutete Flak, einst Symbol einer gebrochenen Allianz, wurde zum Symbol ihres Widerstands – ein Stück Metall, das Hoffnung, Angst und Pflicht zugleich bedeutete.
Heute, über 80 Jahre später, erinnern nur noch alte Fotos und verrostete Geschützreste an diese Tage. San Felice Circeo ist ein friedlicher Ort geworden, wo Urlauber spazieren und die Sonne über dem Meer untergeht. Doch unter der Oberfläche dieses Friedens liegt Geschichte – die Geschichte jener Männer, die dort standen, froren, kämpften und starben.
Die 7,5 cm Flak 264/3(i) ist mehr als nur eine Waffe. Sie ist ein Symbol dafür, wie der Krieg Grenzen, Bündnisse und Menschen verändert. Ein italienisches Geschütz in deutschen Händen, eingesetzt gegen alliierte Flugzeuge – eine Szene, die die ganze Tragödie Europas im Jahr 1943 in sich trägt.