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Der Schwere Kreuzer Blücher wurde am 9. April 1940 versenkt.H

Am Morgen des 9. April 1940, mitten im Unternehmen Weserübung – der deutschen Besetzung Norwegens und Dänemarks –, spielte sich im Oslofjord eine der dramatischsten Seeschlachten des Zweiten Weltkriegs in Nordeuropa ab. Das deutsche Kriegsschiff Blücher, ein schwerer Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse, führte den Angriff auf die norwegische Hauptstadt Oslo an. Nur wenige Stunden nach Beginn der Operation fand das hochmoderne Schiff sein tragisches Ende.

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Die Blücher war 1939 in Dienst gestellt worden und galt als eines der modernsten Schiffe der Kriegsmarine. Mit einer Länge von 210 Metern, einer Besatzung von über 1.300 Mann und schwerer Bewaffnung – darunter 8 Geschütze im Kaliber 20,3 cm – verkörperte sie die Schlagkraft der deutschen Seestreitkräfte. Am 8. April 1940 verließ sie Kiel im Verband einer Invasionsflotte, die Soldaten, Ausrüstung und Verwaltungspersonal an Bord hatte. Ziel war es, Oslo schnell zu besetzen, um die norwegische Regierung und das Königshaus zur Kapitulation zu zwingen.

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Doch die Deutschen rechneten nicht mit dem erbitterten Widerstand der norwegischen Küstenverteidigung. Im engen Drøbak-Sund, einem schmalen Abschnitt des Oslofjords, lag die Festung Oscarsborg – eine vermeintlich veraltete Anlage aus dem 19. Jahrhundert. Die Deutschen hielten sie für ungefährlich, doch in der Nacht zum 9. April warteten dort norwegische Kanoniere und Torpedos auf ihren Einsatz.

Gegen 4:20 Uhr morgens eröffnete die Festung plötzlich das Feuer. Mit ihren alten, aber präzisen 28-cm-Geschützen „Moses“, „Aron“ und „Josua“ erzielten die Norweger mehrere Volltreffer auf die Blücher. Kurz darauf feuerten verborgene Torpedorohre zwei Torpedos ab, die das Schiff tödlich trafen. Innerhalb weniger Stunden verwandelte sich der stolze Kreuzer in ein brennendes Wrack und sank schließlich in den eisigen Gewässern des Fjords.

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Der Untergang forderte Hunderte von Menschenleben – genaue Zahlen schwanken zwischen 600 und 1.000 Toten. Neben der Besatzung gingen auch zahlreiche Soldaten unter, die für die Besetzung Oslos bestimmt waren. Dennoch hatte der Untergang der Blücher eine weitreichende strategische Wirkung: Die Verzögerung ermöglichte es der norwegischen Regierung und dem Königshaus, aus Oslo zu fliehen und den Widerstand zu organisieren. Dieser Vorfall gilt als einer der wenigen frühen taktischen Erfolge Norwegens im Kampf gegen die deutsche Invasion.

Noch heute ruht das Wrack der Blücher auf dem Grund des Oslofjords, in rund 90 Metern Tiefe. Jahrzehntelang stellte es eine Gefahr dar, da Tausende Tonnen Treibstoff und Munition an Bord lagen. In aufwendigen Bergungsaktionen wurde ein Großteil des Öls entfernt, doch Teile des Schiffes sind weiterhin im Wasser konserviert – ein stilles Mahnmal des Krieges.

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Historiker betrachten die Versenkung der Blücher als Symbol dafür, wie scheinbar überlegene Kriegsmaschinerien durch unerwarteten Widerstand gestoppt werden können. Für Norwegen wurde dieser Tag zu einem Moment des Nationalstolzes, da eine kleine, veraltete Küstenfestung die Pläne einer der mächtigsten Marinen Europas durchkreuzte.


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