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Der Bomber auf dem Meeresgrund: Die B-17 „Fliegende Festung“ in der Adria.H

Rund 30 Meilen vor der heutigen Küste Kroatiens liegt auf dem Grund der Adria ein stilles Relikt des Zweiten Weltkriegs: das Wrack einer amerikanischen B-17, besser bekannt als „Fliegende Festung“. Jahrzehntelang verborgen unter Wasser, erinnert dieses Flugzeug an die intensive Luftkriegsführung über Südosteuropa und an die Männer, die an Bord ihr Leben riskierten.

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Die Boeing B-17 gehörte zu den bekanntesten Langstreckenbombern der Alliierten. Entwickelt in den 1930er-Jahren, wurde sie vor allem von der US Army Air Forces eingesetzt. Mit ihrer großen Reichweite, der schweren Bewaffnung und der robusten Bauweise galt sie als eines der widerstandsfähigsten Flugzeuge ihrer Zeit. Dennoch war auch die „Fliegende Festung“ nicht unverwundbar, insbesondere über stark umkämpften Regionen wie dem Balkan.

Während des Krieges nutzten die Alliierten zahlreiche Flugplätze in Süditalien. Von dort aus starteten Bomberverbände zu Einsätzen gegen Ziele in Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien und auf dem Balkan. Die Adria lag dabei häufig auf der Flugroute. Beschädigte Maschinen versuchten oft, das offene Meer zu erreichen, um eine Notwasserung zu erzwingen oder wenigstens nicht über feindlichem Gebiet abzustürzen.

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Die hier liegende B-17 wurde während eines solchen Einsatzes abgeschossen. Zeitzeugenberichte und militärische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass das Flugzeug von Flugabwehr oder Jagdflugzeugen getroffen wurde. Schwer beschädigt verlor die Maschine an Höhe, bis sie schließlich ins Meer stürzte. Ob alle Besatzungsmitglieder gerettet werden konnten oder ob einige mit dem Flugzeug untergingen, ist bis heute nicht vollständig geklärt.

Unter Wasser blieb das Wrack jahrzehntelang nahezu unberührt. Die salzhaltige Umgebung der Adria wirkte zugleich konservierend und zerstörerisch. Während einige Metallteile erstaunlich gut erhalten sind, haben Korrosion und Meeresbewuchs andere Bereiche stark angegriffen. Rumpfsegmente, Tragflächenreste und Teile der Bewaffnung lassen jedoch noch immer die imposante Größe des Bombers erkennen.

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Für Unterwasserarchäologen und Historiker sind solche Wracks von großem Wert. Sie sind keine bloßen technischen Überreste, sondern Zeitkapseln, die Einblicke in den Alltag des Luftkriegs geben. Einschusslöcher, verbogene Metallplatten oder verstreute Ausrüstung erzählen von den letzten Minuten des Flugzeugs – oft eindringlicher als schriftliche Quellen.

Gleichzeitig gelten viele dieser Wracks als Kriegsgräber. Aus diesem Grund werden sie mit besonderem Respekt behandelt. In Kroatien wie auch in anderen Mittelmeerländern unterliegen solche Fundstellen strengen gesetzlichen Regelungen. Taucher dürfen sie meist nur dokumentieren, nicht aber betreten oder Objekte bergen. Ziel ist es, die historische Substanz zu bewahren und die Erinnerung an die Besatzungen zu schützen.

Die B-17 „Fliegende Festung“ steht symbolisch für den industriellen Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs. Tausende dieser Bomber wurden gebaut, und viele kehrten nie von ihren Einsätzen zurück. Allein die US-Luftstreitkräfte verloren im europäischen Kriegsschauplatz mehrere tausend Maschinen. Jeder Absturz bedeutete nicht nur den Verlust von Material, sondern auch das Schicksal junger Männer, deren Namen oft nur in Archiven erhalten sind.

Heute zieht das Wrack in der Adria Historiker, Militärforscher und erfahrene Taucher gleichermaßen an. Moderne Unterwasserfotografie ermöglicht es erstmals, Details sichtbar zu machen, die jahrzehntelang verborgen waren. Seltene Bilder zeigen das Flugzeug in seiner letzten Ruheposition – still, überwachsen und doch voller Geschichte.

Solche Funde erinnern daran, dass der Zweite Weltkrieg nicht nur an Land Spuren hinterlassen hat. Auch die Meere Europas sind übersät mit Wracks von Schiffen und Flugzeugen, die von einem globalen Konflikt zeugen. Sie mahnen zur historischen Verantwortung und dazu, die Vergangenheit nicht nur als abstrakte Zahlen, sondern als menschliche Erfahrung zu begreifen.

Die B-17 auf dem Grund der Adria ist mehr als ein versunkenes Flugzeug. Sie ist ein Denkmal unter Wasser – für Technik, für Krieg und für die Menschen, die in einer Zeit extremer Gewalt Teil dieser Geschichte wurden.


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