Das deutsche Schlachtschiff Scharnhorst – ein Gigant der Kriegsmarine, Ort und Datum unbekannt.H
Wenn wir auf die Geschichte der deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg blicken, taucht ein Name immer wieder auf: die Scharnhorst. Dieses Schlachtschiff, benannt nach dem preußischen General Gerhard von Scharnhorst, gilt als eines der bekanntesten Kriegsschiffe der Kriegsmarine. Seine Geschichte ist eng mit den großen Seekriegsoperationen des Zweiten Weltkriegs verknüpft und endet in einer dramatischen Schlacht im Eismeer.
Die Scharnhorst wurde in den 1930er-Jahren im Rahmen der Aufrüstung der deutschen Kriegsmarine gebaut. Gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Gneisenau bildete sie die sogenannte „Scharnhorst-Klasse“. Der Stapellauf erfolgte 1936 in Wilhelmshaven, die Indienststellung im Januar 1939.
Mit einer Länge von über 230 Metern, einer Verdrängung von rund 32.000 Tonnen und einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 31 Knoten war die Scharnhorst für ihre Zeit ein sehr schnelles und starkes Kriegsschiff. Ihre Hauptbewaffnung bestand aus neun 28-cm-Geschützen in drei Drillingstürmen, unterstützt von schweren und leichten Flakgeschützen.
Bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs spielte die Scharnhorst eine wichtige Rolle. Im November 1939 war sie an der Versenkung des britischen Hilfskreuzers Rawalpindi beteiligt. Ein Jahr später, im April 1940, begleitete sie zusammen mit der Gneisenau die Invasion Norwegens. Dabei kam es zur Schlacht gegen den britischen Flugzeugträger Glorious, den die deutschen Schiffe versenkten – ein schwerer Schlag für die Royal Navy.
Die Scharnhorst erwies sich als flexibel einsetzbar und kombinierte Geschwindigkeit mit Feuerkraft. Ihre hohe Geschwindigkeit erlaubte es ihr, sich sowohl Angriffen zu entziehen als auch selbst rasch zuzuschlagen.
Atlantikeinsätze und Operation Berlin
Im Winter 1940/41 begann für die Scharnhorst die sogenannte „Operation Berlin“. Gemeinsam mit der Gneisenau drang sie in den Atlantik vor, um alliierte Geleitzüge anzugreifen. Innerhalb weniger Wochen versenkten die beiden Schlachtschiffe 22 Handelsschiffe mit über 115.000 Bruttoregistertonnen. Diese Erfolge zwangen die Alliierten, ihre Konvois noch stärker zu schützen, was wiederum die Seekriegsführung beeinflusste.
Nach den Erfolgen im Atlantik musste die Scharnhorst mehrfach in Reparatur, da sie sowohl durch Gefechte als auch durch technische Probleme beschädigt worden war. Ab 1942 lag der Schwerpunkt ihres Einsatzes zunehmend in Norwegen. Dort sollte sie gemeinsam mit anderen schweren Einheiten die alliierten Geleitzüge angreifen, die Nachschub in die Sowjetunion brachten.
Ein besonders bekannter Einsatz war der „Kanal-Durchbruch“ (Operation Cerberus) im Februar 1942. Zusammen mit der Gneisenau und der Prinz Eugen gelang der Scharnhorst die Durchfahrt durch den Ärmelkanal – mitten durch die stark überwachte britische Verteidigung. Dieser Vorstoß gilt bis heute als eine der kühnsten Operationen der Kriegsmarine.