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- Als Deutschland brannte: Wie RAF und USAAF deutsche Städte in Schutt und Asche legten (1940–1945).H
Als Deutschland brannte: Wie RAF und USAAF deutsche Städte in Schutt und Asche legten (1940–1945).H
Zwischen 1940 und 1945 erlebte Deutschland einen Feuersturm, der viele seiner Städte für immer veränderte. Die Bombardierungen durch die Royal Air Force (RAF) und die United States Army Air Forces (USAAF) forderten nicht nur unzählige Menschenleben, sondern zerstörten auch kulturelle Schätze, ganze Altstädte und die Hoffnung auf ein normales Leben. Der Luftkrieg gegen deutsche Städte gehört zu den dramatischsten Kapiteln des Zweiten Weltkriegs.
Vom 13. bis 15. Februar 1945 wurde Dresden Ziel eines der verheerendsten Luftangriffe des Krieges. In vier Wellen warfen 772 RAF-Bomber und 527 USAAF-Maschinen über 3.900 Tonnen Spreng- und Brandbomben ab. Die Folge: Eine riesige Feuerwalze zerstörte 6,5 km² der Stadtmitte, historische Gebäude wie die Frauenkirche stürzten ein, und bis zu 25.000 Menschen verloren ihr Leben – die meisten Zivilisten. Die Attacke auf Dresden wird bis heute kontrovers diskutiert.
Vom 24. bis 30. Juli 1943 verwandelte die „Operation Gomorrha“ Hamburg in ein Flammenmeer. In nur wenigen Nächten kamen rund 42.600 Menschen ums Leben. Die Temperaturen im Zentrum stiegen auf über 800 Grad Celsius. Ganze Stadtviertel wurden in Sekundenschnelle ausgelöscht. Überlebende berichteten von einem Feuersturm, der Menschen buchstäblich die Kleidung vom Leib sog.
Berlin – der Dauerbeschuss
Zwischen Juni 1940 und April 1945 wurden auf Berlin mehr als 60 Luftangriffe geflogen. Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt bei etwa 50.000. Der schwerste Angriff ereignete sich in der Nacht vom 3. auf den 4. September 1943. Die Hauptstadt war das wichtigste Symbol des „Dritten Reichs“ – und entsprechend massiv wurde sie bombardiert.
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Pforzheim (23. Februar 1945): ca. 17.600 Tote durch einen einzigen RAF-Angriff.
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Darmstadt (11.–12. September 1944): ca. 11.500 Tote.
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Kassel (22.–23. Oktober 1943): rund 10.000 Opfer.
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Würzburg (16. März 1945): ca. 5.000 Zivilisten kamen innerhalb von 20 Minuten ums Leben.
Der Luftkrieg war nicht nur auf Deutschland beschränkt:
Auch Städte wie Tokio (120.000–200.000 Tote im März 1945), Osaka, Kobe, Neapel, Mailand, Belgrad oder Barcelona wurden von massiven Bombardierungen getroffen. In London starben durch die deutsche Luftwaffe (Blitz) rund 40.000 Menschen. Die Grausamkeit der Luftkriegsführung war international – aber in Deutschland erreichte sie eine zerstörerische Dimension, die Millionen heimatlos machte.
Die Alliierten erklärten die Angriffe oft als „strategisch notwendig“, um Industrieanlagen, Bahnhöfe oder Kommunikationszentren zu zerstören. Doch in vielen Fällen – besonders in der Endphase des Krieges – richteten sich die Angriffe bewusst gegen zivile Ziele. Der Begriff „Moral Bombing“ wurde geprägt: Die Bevölkerung sollte demoralisiert, der Wille zum Widerstand gebrochen werden. Ein schmaler Grat zwischen militärischer Logik und moralischer Katastrophe.
Erinnerung, die schmerzt – aber wichtig ist
Heute erinnern Gedenkstätten, Mahnmale und historische Ausstellungen in vielen deutschen Städten an die Opfer des Bombenkriegs. Der Schmerz über den Verlust ganzer Stadtteile und Familien bleibt – doch die Aufarbeitung hat begonnen. Wichtig ist, dass wir uns erinnern: nicht um zu rechtfertigen, sondern um zu verstehen und zukünftige Kriege zu verhindern.