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🪖 Das Kettenkrad in den Trümmern – Letzte Fahrten durch das zerstörte Berlin 1945.N

Kettenkrad auf den StraĂźen Berlins im Jahr 1945

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, als Berlin in Trümmern lag und der Untergang des „Dritten Reiches“ unmittelbar bevorstand, tauchte ein ungewöhnliches Fahrzeug auf den zerbombten Straßen der Hauptstadt immer häufiger auf: das Kettenkrad, offiziell bekannt als Sd.Kfz. 2. Es war klein, wendig – und eines der letzten funktionierenden Fahrzeuge im völligen Chaos.

Was ist ein Kettenkrad?

Das Kettenkrad war eine kuriose Mischung aus Motorrad und Halbkettenfahrzeug. Es wurde ursprünglich für den Einsatz bei Fallschirmjägern und Gebirgstruppen entwickelt, um leichte Lasten, Kabelrollen oder Munition schnell über unwegsames Gelände zu transportieren. Mit seinem Vorderrad konnte es wie ein Motorrad gelenkt werden, während die Kettenantriebe für Geländegängigkeit sorgten.

Einige Modelle hatten Platz für zwei bis drei Personen oder konnten kleine Anhänger ziehen. Es war eines der wenigen Fahrzeuge, das sich selbst durch Trümmerfelder, Granattrichter und zerstörte Straßen Berlins noch zuverlässig bewegen konnte.

Einsatz in der Hauptstadt

Im FrĂĽhjahr 1945, als der Treibstoff knapp war und die meisten gepanzerten Fahrzeuge ausgefallen waren, wurde das Kettenkrad zu einem der letzten nutzbaren Transportmittel fĂĽr Wehrmacht, Waffen-SS und Volkssturm. In Berlin wurde es oft fĂĽr Kurierfahrten, zur Versorgung von Frontstellungen oder zum schnellen Transport von Verwundeten eingesetzt.

Fotos aus der Zeit zeigen Kettenkräder, die durch zerstörte Straßenzüge fahren – vorbei an ausgebrannten Panzern, eingestürzten Gebäuden und verzweifelten Zivilisten. Häufig waren es junge Soldaten oder Hitlerjugend-Angehörige, die diese Fahrzeuge steuerten.

Symbol fĂĽr den Endkampf

Das Bild eines kleinen Kettenkrads, das sich durch Ruinen kämpft, wurde rückblickend zu einem Symbol des verzweifelten Endkampfs. Während schwere Panzer längst ausgeschaltet oder liegen geblieben waren, zeigte das Kettenkrad einen bizarren Kontrast zwischen technischer Zweckmäßigkeit und der völligen Aussichtslosigkeit der Lage.

In vielen Fällen wurden sie auch von Verwundeten als Fluchtfahrzeug genutzt, um aus eingeschlossenen Bereichen Berlins zu entkommen – oft vergeblich.

Nach dem Krieg

Einige wenige Kettenkräder überlebten den Krieg. Sie wurden später von Bauern, Feuerwehrleuten oder sogar von der sowjetischen Besatzung weiterverwendet – etwa zum Ziehen von Geräten oder in schwer zugänglichem Gelände.

Heute sind sie seltene SammlerstĂĽcke, doch ihr Bild bleibt untrennbar mit dem letzten Kapitel der Schlacht um Berlin verbunden.

Fazit

Das Kettenkrad war mehr als nur ein militärisches Transportmittel – in den letzten Tagen des Dritten Reiches wurde es zum stummen Zeugen des Untergangs. Auf den zerbombten Straßen Berlins war es eines der letzten Fahrzeuge, das sich noch bewegte – zwischen Hoffnung, Pflicht und Verzweiflung.

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